Viele, nicht nur Frauen, haben bis zuletzt gehofft. Doch ihre Erwartungen wurden enttäuscht. Wieder, wie schon im Jänner 2021, ist die Wahl der neuen CDU-Spitze eine reine Männerangelegenheit.

Die Kandidaten für die Wahl des CDU-Vorsitzes: Friedrich Merz, Norbert Röttgen und Helge Braun.
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Drei treten an: Dauerläufer Friedrich Merz zum dritten Mal, Doppelkämpfer Norbert Röttgen zum zweiten Mal und der langjährige Chef des Kanzleramts und Merkel-Vertraute Helge Braun als "Newcomer" zum ersten Mal.

Für sie spricht, dass sie alle drei politische Erfahrung haben. Und dennoch ist das Trio ein Angebot von gestern. Niemand steht für echten Aufbruch.

Das merkt man auch daran, welche Rolle die drei Herren den Frauen in ihren Teams zugedacht haben: Diese dürfen als Generalsekretärinnen dienen. Bei Merz reicht es allerdings nicht einmal dafür. Für seine Kandidatin ist bloß der Posten einer stellvertretenden Generalsekretärin vorgesehen.

Natürlich ist das Management einer Partei eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. Aber dass nur Männer Chefs werden sollen, spricht dann doch für sich. Wie man mit einem solchen Angebot junge Menschen, um die die CDU doch angeblich so kämpft, ansprechen will, bleibt ein Rätsel.

Hier läuft gerade etwas sehr schief, aber Schuld tragen nicht die Männer alleine. Wo sind sie, die Frauen, die sich das Spitzenamt zutrauen? Wenn die CDU wieder wachsen will, dann muss diese Dominanz der Männer ein Ende haben. (Birgit Baumann, 24.11.2021)