Die Rakete am Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan vor dem Start.
Foto: Sergei Savostyanov/imago images/ITAR-TASS

An der Internationalen Raumstation ISS sollen künftig bis zu fünf russische Raumschiffe zeitgleich andocken können. Eine Rakete mit dem neuen Modul namens "Pritschal" (Anlegestelle) startete am Mittwoch vom Weltraumbahnhof Baikonur in der Steppe Kasachstans in Zentralasien. Livebilder der Raumfahrtbehörde Roskosmos zeigten, wie die Trägerrakete vom Typ Sojus 2.1b abhob. Der Flug zur ISS soll gut zwei Tage dauern.

Das Video zeigt den Start der Rakete sowie eine Animation ihrer Weiterreise.
Roscosmos Media

Das rund 4,6 Tonnen schwere Modul ist den Angaben zufolge das vorerst letzte, das von russischer Seite zum Außenposten der Menschheit gebracht wird. Derzeit laufen die Gespräche für eine längere Betriebsdauer der Station über das Jahr 2024 hinaus. Die inzwischen 23 Jahre alte Station hatte zuletzt mehrfach mit Problemen zu kämpfen. Dazu zählten Alarme aufgrund von Weltraumschrott und Rauch, außerdem wurden Risse in einem Teil der Station registriert.

Landestelle für Adler

An dem mit fünf Andockstellen ausgestatteten kugelförmigen Modul soll künftig auch das neue russische Raumschiff "Orjol" (Adler) – der Nachfolger der "Sojus" – anlegen können. Es soll ab 2023 getestet werden. Daneben ist geplant, dass Kosmonauten auch mit US-amerikanischen Raumschiffen an der ISS ankommen sollen – darauf verständigte man sich erst kürzlich.

Die neue Anlegestelle wird an das im Spätsommer zur ISS transportierte russische Wissenschaftsmodul "Nauka" (das die ISS kurz außer Kontrolle brachte) am russischen Segment angebracht. Dafür sind Außeneinsätze von Kosmonauten geplant. (APA, red, 24.11.2021)