"Der talentierte Herr Schmid: Von der Kunst, Chats zu löschen", abrufbar in der ORF-TVthek.

Foto: tvthek.orf.at

Am Mittwochabend lief in ORF 1 die Reportage "Der talentierte Herr Schmid: Von der Kunst, Chats zu löschen". Rund 300.000 Chats sind es, die auf dem Handy von Thomas Schmid. Kabinettsmitarbeiter, Generalsekretär im Finanzministerium, zuletzt ÖBAG-Chef, gespeichert waren. Marlies Faulend, Elisabeth Pfneisl und Hubertus Schwarz gehen in der Reportage der Frage nach: Wer ist dieser Thomas Schmid, der sich schon früh für Politik begeistert hat?

Für Verwunderung sorgt jetzt, dass die Sendung nicht (gänzlich) als Livestream zu sehen war, inzwischen ist sie in der ORF-TVthek hier abrufbar. Thomas Prantner, Vizedirektor für Online in der ORF-Technik, spricht von einem "internen Abwicklungsfehler, für den wir uns entschuldigen".

Interveniert habe bei ihm niemand, schrieb er: "Wir klären gerade hausintern, warum die ORF-1-Doku nicht als Livestream zu sehen war."

"Absurde Vermutung"

Der ORF erklärt den Vorfall nun so: "Der interne Abwicklungsfehler war, sehr vereinfacht dargestellt, jener, dass auf der administrativen Ebene im Abwicklungssystem eines von mehreren zu setzenden 'Häkchen' für TVthek und Streaming nicht richtig gesetzt wurde. Dass noch ein paar Minuten als Livestream zu sehen waren, liegt an der Livestream-Steuerung, die die Übertragung nach Ende der vorherigen Sendung (mit ein paar Minuten Puffer) beendet hat. Nachdem der Fehler bemerkt worden war, wurde auf allen Ebenen daran gearbeitet, die Dokumentation möglichst rasch in die TVthek zu integrieren." Das ist inzwischen gelungen.

Ein ORF-Sprecher über in Social Media vermutete Absicht: "Es ist absurd zu vermuten, dass jemand bei einer Ausstrahlung vor hunderttausenden TV ZuschauerInnen absichtlich ein gleichzeitiges Streamen verhindern hätte wollen. Es hat zu keiner Zeit irgendeine inhaltliche Einflussnahme auf das Redaktionsteam gegeben. Die Sendung wurde genauso, wie sie vom Sendungsverantwortlichen am Tag vor der Ausstrahlung abgenommen wurde, gesendet."

Im linearen TV sahen die Doku Mittwochabend ab ca. 21.10 Uhr im Schnitt 288.000 Zuseher und Zuseherinnen, der Marktanteil lag damit bei zehn Prozent. (red, 25.11.2021)