Nicht alles, was wie ein Schnäppchen aussieht, ist auch eines.

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Alle Jahre wieder locken Händler am Black Friday mit zahlreichen Rabattaktionen. Pandemiebedingt muss das Spektakel am 26. November erneut im Internet stattfinden. Anbieter wie Mediamarkt, Amazon und auch heimische Mobilfunker nutzen die Gelegenheit, um sogar eine "Black Friday Week" auszurufen.

Beim Einkauf ist jedoch Aufmerksamkeit gefragt, denn nicht alles, was als Angebot beworben wird, spart tatsächlich Geld. Manchmal sind Artikel sogar teurer. Ein üblicher Trick: Als Ausgangspreis wird die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers anstatt des aktuellen Marktpreises hergenommen, von der dann Rabatte abgezogen werden. Andere Händler erhöhen hingegen in der Zeit vor Black Friday die Preise mancher Artikel – um dann ein scheinbar großzügiges Schnäppchen präsentieren zu können.

Preisvergleich vor Einkauf

Wer sichergehen will, nicht in die Falle zu tappen, sollte vor der Bestellung also einen Preisvergleich durchführen. Dabei helfen zum Beispiel Tools wie das Browser-Add-on Keepa, mit dem man bei Amazon den Preisverlauf ansehen kann. Ähnliche Funktionen bieten die Plattformen Geizhals.at und Idealo.at. Sucht man dort nach einem Produkt, sieht man außerdem, ob andere Anbieter dieses zu einem günstigeren Preis lagernd haben.

Zusätzlich muss man auf der Suche aufpassen, nicht auf einen Fake-Shop hereinzufallen. Die Bezahlung läuft dort meist zwingend über Vorauskasse, bestellte Produkte werden allerdings nie ausgeliefert. Insbesondere bei Markenartikeln gilt: Klingt ein Angebot zu gut, um wahr zu sein, sollte man die Finger davon lassen. Auch ein Blick ins Impressum kann helfen. Fehlt dieses oder erweckt es Misstrauen, sollte man lieber auf einen bekannten Händler ausweichen.

Sparen ist möglich

Ist man aufmerksam und vergleicht Preise, kann man aber durchaus etwas Geld sparen. Beim Onlinehändler Amazon am stärksten rabattiert sind zum Beispiel konzerneigene Produkte wie der Amazon Echo oder der Fire-TV-Stick. Außerdem gibt es beim Onlineriesen wieder sogenannte "Blitzangebote", deren Verfügbarkeit innerhalb des Aktionszeitraums zeitlich begrenzt ist.

Auch lokale Elektronikketten wie Mediamarkt, Conrad und McShark locken über mehrere Tage hinweg mit unterschiedlichen Angeboten. Wer nicht jede Webseite einzeln abklappern will, findet auf blackfridaysale.at eine Auflistung mehrerer Händler und deren Aktionen.

Die heimischen Mobilfunkanbieter Drei, A1 und Magenta werben teils mit eigenständigen Black-Friday-Angeboten, teils präsentieren sie bereits ihre Weihnachtstarife. Einen Vergleich ebendieser finden Sie hier. Fans von Videospielen sollten außerdem ein Auge auf die Online-Stores von Nintendo, Playstation und Xbox werfen, die bereits seit einigen Tagen mit Rabatten locken.

An die Umwelt denken

Nicht zuletzt sollte man versuchen, während des Einkaufs einen kühlen Kopf zu bewahren. Grund ist mitunter die steigende Zahl an Warenrücksendungen. Die Umweltorganisation Greenpeace warnte schon letztes Jahr vor umweltschädlichen Impulskäufen und daraus resultierenden Retouren.

Ein Problem sei unter anderem, dass Amazon ebendiese zerstört. Erst im Sommer machte ein Bericht darüber Schlagzeilen, dass in einem schottischen Lagerhaus des Onlineriesen pro Woche 130.000 Produkte zerstört werden. Das Unternehmen kündigte an, die Praxis einstellen zu wollen.

Die deutsche Gewerkschaft Verdi ruft Amazon-Mitarbeiter anlässlich der Rabattschlacht außerdem zu Warnstreiks auf. Beschäftigte in den Versandzentren Koblenz, Rheinberg und Graben sollen demnach ihre Arbeit niederlegen. Grund sei die anhaltende Ausbeutung der Beschäftigten.

Fazit

Auch wenn sich der Einkauf am Black Friday nicht immer lohnt, können aufmerksame Schnäppchenjäger tatsächlich etwas Geld sparen. Dabei sollte man aber auf keinen Fall auf den oben beschriebenen Preisvergleich verzichten, um interessante Angebote herauszufiltern. (mick, 26.11.2021)