ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober.

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Wien – Zur Präsentation einer Kooperation zur Abfederung der Folgen der vierten Corona-Welle trafen sich am Donnerstag Roswitha Stadlober, die Präsidentin des Österreichischen Skiverbandes, ihr ebenfalls neuer Amtskollege im Fußball, Gerhard Milletich, und Sport-Austria-Präsident Hans Niessl. Unisono begrüßten sie die Verlängerung von Finanzhilfen und bekannten sich zum Vorrang der Gesundheit. Das Trio argumentierte aber einmal mehr, dass gerade der organisierte Sport einen großen Beitrag leiste, weshalb er unmittelbar mit Lockdown-Ende in vollem Umfang wiederaufgenommen werden müsse.

Großen Raum nahm das Thema Impfung ein. Niessl verwies auf eine eigens für den Tag des Sports am 25. September eingerichtete Impfstraße und viele kleiner und größere Initiativen. Da Druck nur Gegendruck erzeuge, soll weiter auf Aufklärung gesetzt werden. Fußballpräsident Milletich verriet, dass einschlägige TV-Spots mit David Alaba und Marko Arnautovic im Entstehen sind.

Stadlober schätzte sich glücklich, dass die Spitzensportler des Skiverbandes zu 97 Prozent geimpft sind. Diese "weltmeisterliche Quote" sei durch Überzeugungsarbeit erreicht worden. Geholfen hat sicher, dass eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in China ohne Impfung nicht möglich sein wird.

Ausnahme Gritsch

"Wir haben Angebote gemacht, um Angst zu nehmen", sagte Stadlober. "Wir respektieren und akzeptieren es aber, wenn das jemand nicht annimmt." Das galt wohl Franziska Gritsch, die via Instagram bekanntgegeben hatte, auf die anstehenden Skirennen in Killington, USA, zu verzichten. Das Leben führe uns zu Kreuzungen, "wo wir Entscheidungen treffen müssen. Meine Entscheidung ist, dass ich aktuell nicht geimpft bin", ließ die Team-Vizeweltmeisterin wissen.

Die 24-jährige Tirolerin erntete dafür auch Kritik. Nicht ausdrücklich, aber sehr subtil doch von ihrer steirischen Kollegin Julia Scheib (23), die ebenfalls auf Instagram und in ähnlicher Aufmachung ein Plädoyer für die Impfung hielt. Oliver Schwarz, der Geschäftsführer des Ötztal-Tourismus, drückte "Verwunderung und Unverständnis" bezüglich seines Testimonials Gritsch aus. Sie stehe im Skiverband damit allein da, sagte Schwarz der Tiroler Tageszeitung. (lü, 25.11.2021)