Serien wie "Sex Education" auf Netflix sind russischen Behörden ein Dorn im Auge.

Foto: Netflix

Im Kampf gegen LGBTQ+-Rechte zielt Russland einmal mehr auf eine ausländische Plattform ab. Dieses Mal ist der Streamingdienst Netflix ins Visier der Behörden geraten. Als Vorwurf steht die Verletzung des umstrittenen russischen Gesetzes zur Verbreitung "schwuler Propaganda" im Raum. Wie die für Familienangelegenheiten zuständige Kommissarin Olga Baranets ausführte, zeige Netflix Serien, die "nichttraditionelle sexuelle Beziehungen" zur Schau stellen, und kennzeichne diese nicht wie vorgeschrieben.

Erst ab 18 erlaubt

Das Gesetz sieht vor, dass LGBTQ+-Inhalte auf der Plattform nur mit einer Alterskennzeichnung von 18 ausgestrahlt werden dürfen. Netflix habe aber diverse Serien im Programm, die mit der Kennzeichnung 16+ versehen seien, merkte Baranets in ihrer offiziellen Beschwerde ans Innenministerium an, die laut der Tageszeitung "Wedomosti" nun geprüft wird. Dem Unternehmen droht eine Geldstrafe von bis zu einer Million Rubel (11.700 Euro). Der Zeitung zufolge überlegt die russische Regierung allerdings, Streamingdienste stark zu regulieren.

Bei Netflix gab man sich angesichts der Beschwerde zurückhaltend. Der US-Konzern teilte mit, man habe das Serien- und Filmangebot vor kurzer Zeit geprüft und keine LGBTQ+-Inhalte finden können, die mit der beanstandeten Altersbeschränkung von über 16 gekennzeichnet waren. (red, 26.11.2021)