Zimmerpflanzen gefallen nicht nur den stolzen Pflanzeneltern – sondern auch den Trauermücken.

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Es sind die kleinen Dinge im Leben, die mir die lästigen Viecher so richtig vermiesen. Schwirren nervige Trauermücken nämlich erst einmal herum, ist es vorbei mit gemütlich auf der Couch lümmeln und entspannt Honigbrote mampfen. Die Minimücken wollen nämlich selbst ein Stück vom süßen Nektar und fliegen dafür waghalsige Manöver. Dabei sind sie derart übermütig, dass sich oft keine Vollbremsung mehr ausgeht. Nicht selten landen sie daher direkt in meinem Mund oder – noch schlimmer – der Nase.

Aber was tun gegen die widerlichen Dinger? Ihre Eier nisten im Substrat der geliebten Zimmerpflanzen. Gut gedüngt und mit frischem Wasser genährt, gedeihen sie (leider) prächtig bei neuen Pflanzeneltern. Einmal geschlüpft, helfen nur drastische Maßnahmen, um die Mückenkolonie zum Rückzug zu bewegen.

Keine Chance

Zuerst Klebestreifen. Quietschgelb, sodass jeder das Trauermückenspiel aus mehreren Metern Entfernung sehen kann, stecken sie in der Erde. Die kleinen fliegenden Quälgeister haben keine Chance. Sobald sie auch nur daran streifen, sind sie gefangen. Zu viel darf ich nicht darüber nachdenken, sonst bekomme ich Mitleid. Allein: Gemeinsam wohnen ist leider auch keine Option.

Darauf folgt der nächste Streich: die Pflanzenerde austrocknen lassen. Ergo: nicht gießen. Gerade für frischgebackene Pflanzeneltern besonders schwierig. Mindestens zwei oder, noch besser, drei Wochen lang bekommen die grünen Babys keinen Tropfen. Grund zur Sorge ist das keiner. Pflanzen sind robuster, als man denkt.

Geschafft!

Danach wird die Erde mit einem für die Trauermückeneier giftigen, aber ökologischen Biogemisch aus dem Pflanzenfachmarkt getränkt. Drei Wochen später muss das Ganze wiederholt werden, und auch die unansehnlichen gelben Klebekarten müssen noch in der Erde bleiben. Danach aber ist es geschafft. Die Wohnung ist frei von der Mückenplage – und das süße Honigbrot schmeckt wieder. (Julia Beirer, 26.11.2021)