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Unter dem Feld eines Landwirts in der zentralenglischen Grafschaft Rutland schlummerte seit über 1.500 Jahren ein großes antikes Kunstwerk: Während des Corona-Lockdowns im vergangenen Jahr entdeckte ein Farmer die Überreste einer römischen Villa. Als absolutes Highlight dieses Fundes erwies sich ein hervorragend erhaltenes 77 Quadratmeter großes Mosaik mit Szenen aus Homers Illias.
Einmaliger Fund
Experten zeigten sich von dem archäologischen Schatz begeistert. Es handle sich um die wohl aufregendste Entdeckung eines römischen Mosaiks in Großbritannien seit 100 Jahren, sagte John Thomas von der Universität Leicester. In gewisser Hinsicht sei das Rutland-Mosaik für England einmalig. Die Ruinen stellten zudem ein hervorragend erhaltenes Beispiel einer Villa in ihrer Gesamtheit dar.
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Das elf mal sieben Meter große Mosaik habe vermutlich als Fußboden eines Esszimmers gedient, teilte die Denkmalpflegebehörde Historic England am Donnerstag mit. Es stamme aus dem 3. oder 4. Jahrhundert und zeige den Kampf zwischen Achilleus und Hektor während der mythischen Schlacht um Troja. Bei den Ausgrabungen in der mittelenglischen Grafschaft wurden auch menschliche Knochen gefunden.
Ungewöhnliche Keramikscherben
Der sensationelle Fund gelang Jim Irvine, als er mit seiner Familie durch die Felder streifte, die seinem Vater Brian Naylor gehören. "Mein Interesse wurde geweckt, als wir ungewöhnliche Keramik unter dem Weizen fanden, deshalb habe ich weitere Nachforschungen angestellt", sagte Irvine.
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"Als ich mir dann Satellitenbilder ansah, entdeckte ich eine sehr deutliche Schnittmarke, als hätte jemand mit einem Stück Kreide auf meinen Computerbildschirm gezeichnet." Irvine benachrichtigte die Behörden, die wiederum die Universität Leicester mit den Ausgrabungen beauftragten. Dabei kam das Mosaik zum Vorschein. (red, APA, 26.11.2021)