Prinz William belehrt gerne Afrika.

Foto: AFP / Toby Melville

Während einige Stars glauben, über ganze Kontinente urteilen zu können, erzählen andere über Menschen, die sie bewundern. Der "Prominente Platz" bietet wie immer einen Überblick über die vergangene Woche der Celebrity-News.

Prinz William kritisiert Bevölkerungswachstum in Afrika

Unser aller liebster Experte für Umweltschutz und Bevölkerungsentwicklung, Prinz William, lässt uns an seinem Fachwissen teilhaben. Seine These, kurz zusammengefasst: Dass immer mehr Menschen in Afrika leben, ist schlecht für die Umwelt. Keine Sorge, Sie sind nicht im 17. Jahrhundert aufgewacht, als die Briten die Bevölkerung afrikanischer Länder noch über den Sklavenhandel kontrollierten.

Die gemeinsame Vergangenheit mit dem Kontinent hindert William nicht daran, mal eben rauszuhauen, dass die Afrikaner die Umwelt bedrohen: "Der zunehmende Druck auf Afrikas Wildtiere und Lebensräume durch menschliche Bevölkerung stellt Naturschützer sowie die ganze Welt vor große Herausforderungen." Bereits 2017 hatte der Thronfolger gewarnt, dass Afrikas "schnell wachsende Bevölkerung" Wildtiere und deren Lebensräume enorm unter Druck setzt.

Hatte der künftige britische König diesen brillanten Gedanken "Weniger Afrikaner, bessere Umwelt", als er gerade wieder eine seiner zahlreichen Flugreisen unternommen hat? Oder als er eines seiner drei eigenen Kinder ins Bett gebracht hat? Nur aus Interesse: Welchen Spross würde er denn aufgeben, der Umwelt zuliebe?

Ein umweltschädliches Leben auf Steuerzahlerkosten zu führen und dann einem Kontinent Ratschläge zu erteilen, der heute schon massiv unter den Folgen der Klimakrise leidet: Diese Selbstüberschätzung bei gleichzeitiger Blindheit für die eigenen Privilegien bekommt man wohl nur als Thronfolger in die Wiege gelegt.

Elias Becker weißt, dass er gut aussieht

Ob Elias Becker sein Selbstbewusstsein seit seiner Geburt oder von seinem nie bescheidenen Vater Boris übernommen hat, steht nicht fest. Dass der Sohn der Tennislegende und der Modedesignerin Barbara eine hohe Meinung von sich hat, steht aber außer Frage.

Früher hätte er sich noch geschämt, wenn seine Mutter ihren Freundinnen erzählt habe, wie schön er sei, sagte Becker in einem Interview mit der "Times". Aber: "In den vergangenen fünf Jahren habe ich das ohne Hilfe gewusst." Er müsse sich nur ansehen. "Aber es war nicht etwas, das ich als einzige Sache, die zählt, angesehen habe", sagte Becker. Dass das Magazin "Tatler" ihn zu einem der begehrtesten Junggesellen gewählt hat, führt Becker auf sein Charisma zurück.

Ein 22-jähriges Model, das weiß, dass es gutaussehend ist: eigentlich eine No-na-net-Erkenntnis. Aber neben Prinz William wirkt selbst dieser Funken an Selbstreflexion erfrischend.

Dionne Warwick ist sehr gut auf Twitter

Wer qualifizierte Meinungen einer lebenden Legende lesen will statt von Söhnen berühmter Leute, muss Dionne Warwick auf Twitter folgen. Die Musikerin teilt dort ihre Meinungen zu so gut wie allem.

So fragt sie etwa den Rapper Tyler, the Creator, ob ihm denn heiß oder warm sei, weil er bei einem Auftritt kurze Hosen und eine Daunenjacke trägt. Warwick mischt sich auch in den Zwist zwischen Taylor Swift und Jake Gyllenhaal ein. "Wenn dieser junge Mann Taylors Schal hat, sollte er ihn zurückgeben", schreibt sie und bietet sogar an, Gyllenhaal die Portokosten zu erstatten. Ein anderes Mal wünscht sie einfach nur Mariah Carey einen schönen Tag, weil die Weihnachtszeit beginnt.

Es ist ein bunter Mix, durch den sich ein glitzernder roter Faden zieht, den Elias Becker bei sich vermutet: Charisma. Warwick strahlt ein gewisses Etwas aus, wenn sie Videos von sich oder Schnappschüsse mit anderen Stars teilt. Es schimmert aber auch durch ihre geschriebenen Botschaften, die stets offen und klar sind, ohne ins Gemeine zu kippen. Ein seltenes Talent, wenn man bedenkt, wie viele Stars auf Twitter Shitstorms auslösen.

Sandra Bullock erzählt über den schweigsamen Keanu Reeves

Ein Star, der weniger redet und mehr macht, scheint Keanu Reeves zu sein. Zumindest sagt das seine Filmkollegin Sandra Bullock. Die beiden spielten gemeinsam in "Speed" mit und haben bereits vor einigen Jahren erzählt, dass sie bei den Dreharbeiten jeweils für den anderen geschwärmt haben.

Nun erzählte Bullock "Esquire", dass es sie damals wahnsinnig gemacht habe, dass Reeves schweigsam war, während sie die Stille mit Erzählungen zu füllen versuchte. So hat sie einmal erzählt, dass sie noch nie Champagner und Trüffel gegessen habe. Ein paar Tage später fuhr ein Motorrad vor ihr Haus. Darauf saß Keanu Reeves. "Ich dachte, du möchtest vielleicht Champagner und Trüffel probieren und sehen, wie es ist", sagte er zu Bullock, die sich gerade mit einer Freundin die Nägel lackierte. Er leistete den Frauen Gesellschaft und ließ sich seine Nägel schwarz lackieren.

TheEllenShow

Obwohl sich hier der Beginn einer klassischen Rom Com abgespielt hat, ist aus den beiden niemals ein romantisches Paar geworden. Bullock erzählt aber, dass sie ihn heute noch bewundert. "Würde ich das sagen können, wenn er mich verlassen und wütend gemacht hätte?", sagt die Schauspielerin: "Wahrscheinlich nicht." Diese bittersüße Erkenntnis wiegt die nie aufgeblühte Liebe fast auf. Aber nur fast.

Adele bringt uns nicht nur mit Musik zum Weinen

Manchmal findet man wieder zu Menschen, die einem viel bedeutet haben. Diese Erfahrung hat Adele zuletzt bei einem Konzert gemacht. "Als du jünger warst, gab es da jemanden, der dich unterstützt und inspiriert hat?", fragte Schauspielerin Emma Thompson den Musikstar. Adele erzählte von ihrer Englischlehrerin Miss McDonald. Die Lehrerin habe sie für Literatur begeistert: "Ich war immer besessen von Englisch, und heute schreibe ich Texte." Sie hätte aber keinen Kontakt mehr zu ihrer ehemaligen Mentorin.

Es wäre nicht die Entertainment-Industrie, würde Miss McDonald während dieser Erzählung nicht im Publikum sitzen. Die Lehrerin kommt auf die Bühne, umarmt ihre ehemalige Schülerin, die die Tränen nicht mehr zurückhalten kann. Und spätestens, wenn McDonald die weinende Adele im Arm hat und sagt: "Ich bin stolz auf dich", kriegt wohl auch die eine oder der andere vor den Bildschirm feuchte Augen. Und wir lernen: Adele bringt uns nicht nur mit ihrer Musik zum Heulen. (Ana Grujić, 26.11.2021)