Peter Faber (Jörg Hartmann) und Martina Bönisch (Anna Schudt) ermitteln unter den Pick-up-Artists.

Foto: ORF/ARD/WDR/Zeitsprung pictures/Thomas Kost

Diesen Sonntag menschelt es sehr im Tatort aus Dortmund, wenn die Kommissare Peter Faber (Jörg Hartmann) und Martina Bönisch (Anna Schudt) in der Folge Masken (20.15 Uhr, ORF 2, ARD) den Mord an einem Polizeihauptmeister aufzuklären haben. Der fesche Nicolas Schlüter wird von einem Auto überfahren, von einem Mordmotiv fehlt vorerst jede Spur.

Doch das ändert sich bald, denn der junge Polizist war nicht jener, der er vorgab zu sein. Der nach außen treue Ehemann mit schwangerer Frau im trauten Heim ist nämlich ein sogenannter Pick-up-Artist, also einer jener testosterongesteuerten Machos ("Ich heul nicht rum, ich frage nicht, ich nehme mir, was ich brauche"), die sich als "Frauenversteher" inszenieren und One-Night-Stands sammeln, um ihr eigenes Ego aufzupolieren.

In dieser Szene ermitteln also jetzt die resolute Bönisch und der mittlerweile viel sanftere Faber, die aber jeweils auch mit ihren eigenen Beziehungswirren zu tun haben. Bönisch wird schön langsam fad mit ihrem biederen Gspusi Sebastian (Tilmann Strauß) von der Spurensicherung – kurz: Spusi –, und Faber fängt sich was mit der Mutter einer Verdächtigen an, die gleichzeitig eine Kollegin (Anne Ratte-Polle) von der Polizeiwache und alte Bekannte von Bönisch ist. Beziehungsstatus: sehr kompliziert.

Die Drehbuchautoren Arnd Mayer und Claudia Matschulla liefern gemeinsam mit Regisseurin Ayşe Polat einen klassischen Whodunit-Krimi ab, das Miträtseln macht Spaß, die Auflösung wartet durchaus mit überraschenden Momenten auf. Schön auch zu sehen, wie das Dortmunder Tatort-Team mittlerweile harmoniert. Das war ja nicht immer so. (Astrid Ebenführer, 27.11.2021)