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Heute ist das iPhone noch Apples unumstrittene Cashcow, doch Apples AR-Fokus könnte das ändern.

Foto: Reuters/Lucy Nicholson

Für sich gesehen ist Apples iPhone fast jedes Quartal das meistverkaufte Smartphone der Welt, was den Konzern auch einen Platz in den Top 3 der größten Handyhersteller beschert. Wenig überraschend ist es auch bis heute der größte Geldbringer.

Schon in einem Jahrzehnt könnte das Mobiltelefon aber bereits verschwunden sein. Das sagt Ming-Chi Kuo, der gewöhnlich gut informierte und auf Apple spezialisierte Analyst, der einige Kontakte ins Unternehmen und seine Lieferkette pflegt. Apple baut seine Strategie ohnehin schrittweise um und setzt heute zunehmend auf Services wie seine Streamingangebote Apple TV+ und Apple Music.

Apples große AR-Wette

Die ganz große Wette ist aber laut Kuo Augmented Reality, kurz AR, also die Ergänzung der Realität mit digitalen Inhalten. Entsprechende Features werden auf iPhones und iPads seit Jahren ausgebaut. Modelle beider Reihen bringen mittlerweile Lidar-Sensoren mit, die eine präzisere Integration des Digitalen in eine durch die Kamera aufgenommene Umgebung ermöglichen.

Auch wenn Apple es, wie üblich, nicht bestätigt, arbeitet man in Cupertino wohl an einer AR-Brille. An deren Erfolg sei auch der weitere Weg des Unternehmens geknüpft. Kuo sieht zwei wesentliche Faktoren. Der erste ist, ob Apple die Brille als eigenständig funktionierendes Produkt auf den Markt bringt, oder die Koppelung mit einem iPhone oder Mac voraussetzt. Für den Ausbau des Marktes sei ersteres notwendig, da man hier ein eigenes Ökosystem und die "umfassendste und flexibelste Nutzererfahrung" liefern könne.

In weiterer Folge wird sich dann auch an den Verkaufszahlen entscheiden, ob Apple sein Handy früher oder später ersetzt. Als Messgrad sieht er, ob es gelingt, binnen zehn Jahren eine Milliarde AR-Geräte zu verkaufen, zitiert ihn 9to5Mac.

Die Prognose ist freilich auch für einen Kenner des Unternehmens gewagt. Denn 10 Jahre sind in der Techwelt eine lange Zeit. Nicht nur können sich in einem Jahrzehnt drastisch ändern, auch der immer schnellere Fortschritt der Technologie kann sich sehen lassen, wie man auch am Beispiel von Virtual Reality sieht. (gpi, 27.11.2021)