Die "Waffe" Haaland.

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Wolfsburg – 15 Spieler von Borussia Dortmund haben am Samstag in der deutschen Fußball-Bundesliga für den 3:1-Erfolg beim VfL Wolfsburg gesorgt, einer aber stand ganz klar im Fokus: Erling Haaland. Schon das Liga-Comeback des 21-jährigen Norwegers kam viel schneller als erwartet. Sein erstes Tor nach einer hartnäckigen Hüftbeuger-Verletzung ließ er dann ziemlich prompt folgen. In der 72. Minute wurde er eingewechselt, in der 80. verwertete er eine Flanke von Julian Brandt.

Haaland ist ein Phänomen. Oder wie BVB-Trainer Marco Rose es ausdrückte: "Erling ist ein Unterschiedsspieler." Denn welchen Unterschied es ausmacht, ob der Stürmer bei der Borussia auf dem Platz steht oder nicht, war in den knapp eineinhalb Monaten seines Fehlens gut zu sehen. Mit ihm waren die Dortmunder als eines der spannendsten Teams in Europa in die neue Champions-League-Saison gestartet. Ohne ihn stand am vergangenen Mittwoch schon nach dem fünften von sechs Gruppenspielen das Vorrunden-Aus in der Königsklasse fest. Ohne ihn war die Stimmung nach dem 1:3 bei Sporting Lissabon sehr angespannt und kritisch.

Vorfeude auf den Hit

Mit ihm traut man sich beim Bundesliga-Klassiker gegen den ungewohnt angeschlagenen FC Bayern München am nächsten Samstag (18.30 Uhr/Sky) auf einmal etwas zu. "Wir müssen besser werden, um tatsächlich im Mai oben dabei zu sein", sagte Rose. "Aber das Spiel gegen Bayern München wollen wir vor unseren Fans auch als Spitzenspiel angehen: mit viel Selbstvertrauen und viel Mut. Es ist ein Klassiker, da freuen sich alle drauf."

Denn eines wollte der 45-Jährige nach dem Sieg in Wolfsburg noch einmal festhalten: "Die Rückschläge gab es am Ende des Tages nur in der Champions-League-Gruppenphase. Das beschäftigt uns, das ärgert uns sehr. Aber wenn man ansonsten auf die Tabelle schaut, haben wir in diesem Jahr auch schon viel richtig gemacht." Die Statistik gibt ihm dabei recht: Zehn Siege in den ersten 13 Bundesliga-Spielen einer Saison sind eine Bilanz, die in der Dortmunder Bundesliga-Geschichte nur von einem Team überboten wurde: von Jürgen Klopps Meistermannschaft 2010/11.

Haaland allein kann die vorhandenen Defizite in Dortmund nicht beheben. Aber er gleicht schon vieles aus. "Erling ist eine Waffe", sagte Julian Brandt. "Er gibt uns Energie. Wenn er reinkommt, sind die Zuschauer sofort da, das macht auch mit der Mannschaft etwas. Man hat in den letzten Wochen gemerkt, dass er uns gefehlt hat." (APA/dpa, 28.11.2021)