Ohne Ötscherlifte müssen Schifahrer künftig in andere Gebiete ausweichen.

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Am Ötscher schließen die Lifte. Zu unrentabel sei das Geschäft am Berg, mit dieser Begründung setzt es eine ordentliche Watschn für die ganze Region. Die Entscheidung des Mehrheitseigentümers, der Schröcksnadel-Gruppe, und des Landes Niederösterreich kam ohne Vorwarnung – kurz vor Beginn der Saison. Ein wirtschaftliches Desaster, sind doch die Lifte auch Existenzgrundlage für viele andere Betriebe. Gibt es die Ötscherlifte nicht mehr, fällt für die meisten Besucher der Grund weg, im Winter in die Gegend rund um Lackenhof zu fahren. Auch im Sommer wird die Wanderung auf den Rauhen Kamm nicht attraktiver, wenn es nach der Stärkung im Ötscher Schutzhaus keinen Lift ins Tal mehr gibt und man die steile Skipiste runterstapfen muss.

Wenn sich ein Geschäft nicht rentiert, ist es aus privatwirtschaftlicher Sicht legitim, dieses bleiben zu lassen. Man muss die Entscheidung der Schröcksnadel-Gruppe nicht gut finden, aber respektieren. Beim Land Niederösterreich, das über die Ecoplus Alpin 40 Prozent der Anteile hält, ist das nicht so einfach – auch wenn es bei den schwarzen Zahlen hapert. Bei genügend kulturellen Einrichtungen oder Freibädern sieht man darüber hinweg und schießt finanzielle Mittel zu. Und das zu Recht. Die Entscheidung tut auch aus sportlicher Sicht weh. Die Situation am ohnehin überlaufenen Hochkar wird nicht besser, wenn die Alternative ganz wegfällt. (Andreas Danzer, 29.11.2021)