Ersten Auszählungsergebnissen zufolge steht Xiomara Castro auf Platz eins von insgesamt 13 Präsidentschaftskandidaten.

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Tegucigalpa – Bei der Präsidentenwahl in Honduras liegt die Kandidatin der Linken, Xiomara Castro, nach ersten Auszählungsergebnissen in Führung. Laut dem Nationalen Wahlrat hat Castro am Sonntag 53,5 Prozent der ausgezählten Stimmen erhalten, während der Kandidat der rechtsgerichteten Regierungspartei PN, Nasry Asfura, auf 34 Prozent kam. Bleibt es dabei, wäre die 62-jährige Ehefrau des im Jahr 2009 vom Militär gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya die erste Frau an der Spitze des Landes.

"Guten Abend, wir haben gewonnen", feierte Castro am Sonntagabend schon bei einem öffentlichen Auftritt vor ihren Anhängern. Bisher sind allerdings nur 30 Prozent der Stimmen ausgezählt. Bevor nicht der letzte Wahlzettel bearbeitet sei, werde kein Sieger erklärt, sagte der Chef der Wahlbehörde, Kelvin Aguirre. Er zeigte sich erfreut über die "historische" Wahlbeteiligung von 62 Prozent.

Furcht vor gewalttätigen Ausschreitungen

Insgesamt stellten sich 13 Kandidaten zur Wahl zur Nachfolge des wegen Vorwürfen des Drogenhandels im Visier der US-Justiz stehenden Präsidenten Juan Orlando Hernández. Überschattet wurde die Wahl von Furcht vor gewalttätigen Ausschreitungen.

Nach der Wahl im Jahr 2017 war es in Honduras zu gewalttätigen Ausschreitungen mit etwa 30 Toten gekommen. Das Zehn-Millionen-Einwohner-Land, in dem etwa die Hälfte der Menschen unter der Armutsgrenze leben, gilt als eines der gefährlichsten der Welt. (APA, 29.11.2021)