Schmidhofer könnte ihr Comeback geben.

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Beaver Creek / Lake Louise – Nach kurzer Konfusion wegen eines vermeintlichen Corona-Clusters in der männlichen Abteilung des alpinen Skirennsports konnte sich das Weltcupkarussell in Nordamerika doch weiterdrehen. Die Männer wechselten mit Ausnahme eines Mitglieds des US-Teams, das in Quarantäne musste, von Lake Louise, Kanada, über die US-Grenze nach Beaver Creek, Colorado. Die Frauen wiederum, zumindest jene, die Abfahrt und Super-G bestreiten, reisten von Killington, Vermont, nach Lake Louise. Die Mehrzahl der Speedfahrerinnen kam aus dem Training in Copper Mountain, Colorado.

In Lake Louise mit von der Partie ist auch Nicole Schmidhofer, die sich vor fast genau einem Jahr in Val d’Isère ihr linkes Knie derart bedient hatte, dass zwischenzeitlich sogar das Karriereende im Raum stand. Die 32-jährige Steirerin, die seit Anfang Oktober wieder auf Skiern steht, will nach dem ersten Training am Donnerstag darüber entscheiden, ob sie am Wochenende ihr Renncomeback geben kann. Geplant sind in Lake Louise zwei Abfahrten und ein Super-G.

Optimismus bei Schmidhofer

Das zweiwöchige Training in Colorado stimmte sie optimistisch. "An die Geschwindigkeit konnte ich mich überraschenderweise sehr schnell anpassen." Konditionell sei Aufholbedarf, aber "es stimmt mich schon mal sehr positiv, dass mein Knie so überhaupt keine Reaktionen zeigte".

Die Verantwortung für österreichische Spitzenplätze tragen aber vor allem Tamara Tippler und Ramona Siebenhofer, die in der Vorsaison je einen zweiten Platz in der Abfahrt holten. Im Super-G war Tippler einmal Zweite und einmal Dritte.

Für diese Saison wünscht sich Frauen-Rennsportleiter Christian Mitter vom Speedteam deutlich mehr, vor allem aber, "dass sie alles auf Zug fahren und ein bissl Mut mitbringen". Die ÖSV-Frauen sind nach fünf technischen Rennen noch immer ohne Podestplatz.

Bei den Männern läuft es runder, weshalb die Vorfreude auf Beaver Creek und die Erleichterung, dass die vier geplanten Rennen auf der Birds of Prey zumindest nicht der Pandemie zum Opfer fallen dürften, groß waren. Los geht es am Mittwoch mit dem einzigen Abfahrtstraining. Der nach der Lake-Louise-Absage erste Super-G der Saison steigt am Donnerstag. Nach einem weiteren Super-G wird am Wochenende zweimal abgefahren.

Matthias Mayer strebt nach seiner Premiere in Lake Louise auch einen ersten Sieg in Beaver Creek an. Vincent Kriechmayr (2017) und Max Franz (2018) haben hier schon im Super-G triumphiert. Der letzte österreichische Abfahrtssieger war 2007 Michael Walchhofer. (red, 30.11.2021)