Lionel Messi, seine Frau Antonela Roccuzzo und die Daltons.

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Robert Lewandowski – mit Frau Anna Lewandowska – hätte gewinnen können –, war aber trotzdem gut drauf.

Manchester/Paris – Nach der durchaus umstrittenen Wahl von Lionel Messi als Gewinner des diesjährigen Ballon d'Or hat sich sein langjähriger Konkurrent virtuell zu Wort gemeldet. Der sechstplatzierte Cristiano Ronaldo schimpfte aus der Ferne gegen den Mitorganisator der Wahl. "Pascal Ferré hat gelogen, er hat meinen Namen benutzt, um für sich selbst zu werben und für die Zeitung, für die er arbeitet", schrieb Ronaldo auf Instagram.

Damit ging er auf Äußerungen des Chefredakteurs von "France Football" ein, der behauptet hatte, dass es Ronaldos größtes Ziel sei, seine Karriere mit mehr Goldenen Bällen als Messi zu beenden. Der 36-jährige Portugiese steht bei fünf Siegen, der zwei Jahre jüngere Messi hat nun zwei mehr.

Er gewinne "für sich selbst und die Klubs, für die ich spiele", schrieb Ronaldo. "Ich gewinne nicht gegen irgendjemanden. Das größte Ziel meiner Karriere ist es, meinen Namen in goldenen Lettern in der Geschichte des Weltfußballs zu verewigen."

Harsche Kritik von Matthäus

Der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat die Niederlage von Bayern Münchens Stürmerstar Robert Lewandowski bei der Vergabe des Ballon d'Or mit deutlichen Worten kritisiert. "Ehrlich gesagt verstehe ich nach dieser Wahl die Welt nicht mehr. Bei allem Respekt für Lionel Messi und alle anderen großartigen nominierten Spieler. Keiner hätte es so verdient gehabt wie Lewandowski", sagte Matthäus auf Sky.

Am Montagabend hatte sich Messi zum siebenten Mal den Ballon d'Or gesichert. Für Lewandowski reichte es nur zu Platz zwei. "Messi hat zwar mit Argentinien die Copa America gewonnen, ist aber in Paris völlig blass", sagte Matthäus.

Lewandowski dagegen habe "den Jahrhundertrekord von Gerd Müller geknackt", betonte der 60-Jährige mit Blick auf die 41 Tore des Polen in der vergangenen Bundesligasaison. "Er führt schon wieder die Torjägerliste in jedem Wettbewerb an, hat national und international auch in diesem Jahr alle überragt."

Elitärer Kreis

Die Trophäe für den besten Fußballer eines Kalenderjahrs war seit 2008 bis auf eine Ausnahme immer an Messi oder Cristiano Ronaldo gegangen – 2018 gewann der Kroate Luka Modric. Im vergangenen Jahr wurde der Ballon d'Or aufgrund der Pandemie nicht verliehen. (sid, APA, 30.11.2021)