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Der ehemalige Rupertinum-Leiter Peter Weiermair ist 77-jährig in Innsbruck gestorben.

Foto: Franz Neumayr / picturedesk.com

Salzburg zu einem Standort für Fotokunst auszubauen war bereits Ende der 1990er-Jahre das Ansinnen von Peter Weiermair – er war von 1998 bis 2001 Direktor des Salzburger Rupertinums. Zuvor hatte der umtriebige Ausstellungsmacher und Verleger 17 Jahre lang den Frankfurter Kunstverein geleitet und dort unter anderem eine der ersten großen Werkschauen von Bruno Gironcoli in Deutschland präsentiert.

Geboren 1944 im oberbayerischen Steinhöring, studierte Weiermair in Innsbruck und Wien Germanistik und Kunstgeschichte und gründete 1966 in Innsbruck mit der Allerheiligenpresse seinen eigenen kleinen Kunstbuchverlag. In den 1970er- und 1980er-Jahren war er maßgeblich daran beteiligt, das Tiroler Taxispalais zu einem Ort der Avantgarde zu machen, und organisierte dort unter anderem Ausstellungen von Fred Sandback, Gilbert & George, Donald Judd und auch Maria Lassnig.

Von Salzburg nach Bologna

Weiermairs Hauptinteresse galt zeitlebens den Medien Fotografie und Zeichnung. Neben vielbeachteten Ausstellungen zum Bild des Körpers in der Fotografie trug er auch einiges zur Wiederentdeckung des Piktoralisten Heinrich Kühn bei. Nach seinem Abschied aus Salzburg leitete Weiermair bis 2007 die Galleria d’Arte Moderna in Bologna, zuletzt war er als freier Kurator tätig.

Er organisierte unter anderem auch im Innsbrucker Taxispalais noch eine Ausstellung zur zeitgenössischen Zeichnung, bevor er vor einigen Jahren infolge eines schweren Unfalls seine Kuratorentätigkeit beenden musste. Wie jetzt erst bekannt wurde, ist Peter Weiermair am vergangenen Freitag an den Folgen einer Lungenentzündung in seiner Wahlheimat Tirol gestorben. (Ivona Jelčić, 30.11.2021)