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Red Bull Salzburg verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 112 Millionen Euro.

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Wien – Meister Salzburg hat im vergangenen Geschäftsjahr erneut die Umsatzmarke von 100 Millionen Euro geknackt. Laut den Finanzkennzahlen, die die Fußball-Bundesliga am Dienstag veröffentlicht hat, machte der Liga-Krösus bei Einnahmen von 112 Millionen einen Gewinn von knapp fünf Millionen Euro. Der Champions-League-Starter ist auch in Zeiten der Corona-Pandemie jener Club, der am meisten Geld verdient hat. Groß war das Minus erneut bei der Austria. Die Wiener machten 4,7 Millionen Euro Verlust.

Das negative Eigenkapital bei den Violetten vergrößerte sich damit auf 19,2 Millionen Euro. Die Austria hat in Summe Verbindlichkeiten von über 79 Millionen Euro. Wie die Liga anmerkte, standen vonseiten des Clubs bis dato nur ungeprüfte Informationen zur Verfügung. Die Austria hat den von einem Wirtschaftsprüfer abgesegneten Jahresabschluss bisher nicht vorgelegt. Erst am Montagabend einigten sich die Gremien des Clubs auf finale Verhandlungen mit einer Investorengruppe. Diese soll mit ihren finanziellen Mitteln eine Insolvenz vermeiden.

Neben der Austria hat auch Aufsteiger Austria Klagenfurt ein Minus im Millionenbereich angeschrieben. Mehr als 3,5 Millionen Euro machten die Kärntner im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 Verlust. Das negative Eigenkapital liegt in Summe bei über 4,7 Millionen Euro, dazu kommen Verbindlichkeiten von knapp 5,8 Millionen. Einen negativen Jahresabschluss legten aus der Riege der Erstligisten auch die Admira (minus 469.000 Euro) und Sturm Graz (minus 500.000 Euro) vor. Zweitligist Wacker Innsbruck hat ein Minus von fast drei Millionen Euro gemeldet.

Auf der Ertragsseite hat Salzburg rund 70 Millionen Euro weniger erwirtschaftet als im Rekordjahr 2019/20. Erklärbar ist dies vor allem durch die Transferbilanz. Die Wechsel von Erling Haaland, Munas Dabbur, Xaver Schlager oder Stefan Lainer spülten damals in Summe deutlich über 100 Millionen Euro in die Clubkassa. Der Personalaufwand blieb stabil bei Ausgaben von über 50 Millionen Euro. Auf der hohen Kante liegen bei Salzburg mittlerweile fast 90 Millionen Euro, bei Verbindlichkeiten von knapp 30 Millionen.

Rapid hat die Pandemie und die damit zusammenhängenden Verluste bei den Ticket-Einnahmen durch die Europa-League-Teilnahme einigermaßen abgefedert. Obwohl Grün-Weiß nach der Gruppenphase ausschied, kamen immerhin fast sieben Millionen Euro allein an Preisgeldern in die Kassa. Nach dem leichten Minus im Vorjahr wiesen die Hütteldorfer mit dem Stichtag am 30. Juni 2021 ein leichtes Plus (700.000 Euro) aus. Die Verbindlichkeiten stiegen an (knapp 50 Millionen), jedoch auch das Eigenkapital, das nun bei 15,6 Millionen Euro liegt.

Nummer drei beim Umsatz hinter Salzburg und Rapid ist die Austria mit knapp 30 Millionen Euro noch deutlich vor dem LASK (23,3), dem WAC (17,5) und Sturm Graz (14,8). Das Schlusslicht ist der TSV Hartberg, der auf 5,9 Millionen Euro kommt. Den geringsten Personalaufwand hat die WSG Tirol (3,8 Millionen). Rapid (21,2) ist erwartungsgemäß auch da die Nummer zwei hinter Salzburg. Die Austria (13,2) ist bei den Gehältern die Nummer drei, der LASK (12,9) gibt aber fast ebenso viel für sein Personal aus. (APA, 30.11.2021)