Die Turbulenzen erreichen auch den Jobmarkt

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Geschlossene Kinos, gesperrte Hotels, Restaurants, die nur liefern: Der vierte bundesweite Lockdown wird sich auch am Arbeitsmarkt niederschlagen, so viel war klar. Offen war allerdings, wie sich die Zahlen genau entwickeln würden. Nach einer Woche Lockdown gibt es nun erstmals Daten. Laut dem Arbeitsmarktservice waren Ende November 363.494 Menschen arbeitslos gemeldet oder in Schulung. Das sind um rund 12.000 mehr als noch vor einer Woche.

Dieser Effekt dürfte vor allem, aber nicht allein aus dem Lockdown resultieren. Im Herbst steigt die Arbeitslosigkeit traditionell an, weil der Bau weniger Leute beschäftigt und auch die Landwirtschaft in den Winterschlaf geht. Zum Vergleich: Im November 2019, also noch vor der Pandemie, waren 365.900 Menschen beim AMS gemeldet, also etwas mehr. Die starke Erholung des Arbeitsmarkts in den vergangenen Monaten ist also noch nicht komplett verpufft. Das dürfte erst in den kommenden Tagen geschehen, Experten erwarten, dass die Zahl der Jobsuchenden nun kontinuierlich steigt, und zwar vor allem deshalb, weil Menschen, die Anfang Dezember eigentlich eine Stelle annehmen würden, dies nun im Lockdown nicht tun können.

Kurzarbeit als Puffer

Auch wenn die Regierung sich damit rühmt, dass die aktuellen Arbeitsmarktdaten noch besser sind als 2019, darf ein Punkt nicht übersehen werden: die Kurzarbeit. Viele Arbeitnehmer verlieren ihre Stelle wohl nur wegen der Kurzarbeit nicht. Die Zahl der Menschen in Kurzarbeit ist auch gestiegen, um rund 3.800 Personen. Insgesamt sind etwas mehr als 80.000 Menschen zur Kurzarbeit angemeldet. (András Szigetvari, 1.12.2021)