Wo Kickl hinkommt, entsteht ein Corona-Cluster. Nein, so kann man es nicht sagen. Wo der oberste Impftroll des Landes, FPÖ-Chef Herbert Kickl, Anfang November seine "Freiheitstour" machte, wo es eine feste Gaudi gibt ohne Masken, ohne Abstand, ohne Impfung, mit begeisterten Anhängern, die gegen die "Impfdiktatur" grölen – da gibt es "in zeitlicher Nähe" einen Corona-Cluster.

FPÖ-Chef Herbert Kickl treibt die Verstrickung einer Parlamentspartei in ein Wahnsystem extrem weit.
Foto: imago images/SEPA.Media

Das war so Ende Oktober in Feistritz am Wechsel in Niederösterreich und Anfang November im Kärntner Wolfsberg, nunmehr der Bezirk mit der höchsten Inzidenz Österreichs. Mitte November wurde Kickl selbst krank. Aber: Korrelation ist nicht Kausalität. Wenn absolut unverantwortliches Verhalten eines Politikers und seiner Anhänger mit dem Auftreten einer Ansteckungskrankheit zusammentrifft; wenn in zeitlicher Nähe die Infektionszahlen in die Höhe schnellen und ein ungeimpfter Teilnehmer von den Fidelen Mölltalern an Corona stirbt – dann kann man trotzdem nicht eine ursächliche Wirkung behaupten. Man kann sich nur seinen Teil denken.

"Unterm Haider hätt’s das nicht gegeben", sagte die ehemalige FPÖ-Politikerin Susanne Riess zum Kickel’schen Verhalten – in einer etwas fragwürdigen Formulierung. So sicher kann man sich da nicht sein. Kickl treibt allerdings die Verstrickung einer Parlamentspartei in ein Wahnsystem extrem weit. Nur zur Erinnerung: Der war unter Türkis-Blau Innenminister. Aber auch so kann er noch genug Schaden anrichten. (Hans Rauscher, 1.12.2021)