Im erklärenden Video gesteht Heldt, dass er auf Kommando heulen kann und so seine Falle glaubhaft machen konnte.

Foto: KuchenTV/Screenshot

Ein sehr emotionales Video des Youtubers Tim "KuchenTV" Heldt, der auf Youtube mehr als 1,2 Millionen Follower zählt, hat am Montag für Aufruhr in der Szene gesorgt. In dem Video gesteht er, seine Freundin vor drei Jahren geschlagen zu haben. Als diese damals damit an die Öffentlichkeit ging, dementierte er alles. Heute haben die beiden Erwachsenen ein gemeinsames Kind und leben auch zusammen.

Drama in drei Akten

Das Video, in dem der weinende Heldt über seine Lüge spricht, wurde mittlerweile auf privat gestellt und kann nicht mehr angesehen werden. Stattdessen wurde es von einem Video ersetzt, das Heldt als Ersatz positionierte. "Ich hab Scheiße gebaut", wiederholt der junge Mann mehrmals, bevor er inhaltlich erklärt, worum es eigentlich geht. Das "Heulvideo" sei eine Falle für alle Heuchler gewesen, denen es nicht um den Schutz der Frauen gehe, sondern nur darum, Hass gegen Heldt abzulassen.

Er habe allerdings die Reaktionen unterschätzt. Nach nur einem Tag habe das Video mehr als eine Million Views und eine Vielzahl an negativen Kommentaren gehabt. Auch seine Freundin musste noch am selben Tag via Social Media reagieren. In einem Text erklärte sie, dass es sich bei der Gewalt gegen sie um eine einmalige Tat gehandelt und sie schon lange nicht mehr daran gedacht habe. Deshalb würde sie sich wünschen, dass die Online-Community falsche Beschuldigungen sofort unterlasse.

Doch das in der Szene bekannte Paar konnte so weitere negative Kommentare gegen Heldt nicht verhindern. Weiters finden sich auf den diversen Online-Plattformen Statements von Usern, die das Verhalten des Youtubers aufs Schärfste kritisieren. Speziell die Tatsache, dass er bei dem heiklen Thema eine Falle stellte, nur um etwas zu beweisen, stößt vielen auf. Die damalige Trennung des "Promi"-Paares fand vor laufenden Kameras statt, weshalb wohl so viele Menschen emotional an der Geschichte beteiligt sind.

"Feige Hunde"

Auch aus der Youtuber-Szene kommentieren einige das Geschehen. Einige davon zitiert Heldt auch und wirft etwa dem deutschen Youtuber ABK vor, die drei Jahre alten Chats von Heldts Freundin nur deshalb im Stream gezeigt zu haben, um seine Follower nochmals anzustacheln.

Prominentester Teilnehmer an der Diskussion war laut "Ingame.de" MontanaBlack, der Heldt und alle Menschen, die Frauen schlagen, auf Twitter als "feige Hunde" bezeichnete. Verständnis diesen Menschen gegenüber sei unangebracht. Auch hier ließ die Internet-Community nicht lange auf sich warten und warf nun MontanaBlack Doppelmoral vor, da ein sehr guter Freund von ihm wegen Gewalt gegen Frauen sogar vor Gericht aussagen musste. Hier blieb eine Distanzierung laut Kommentaren bis heute aus. Der Tweet gegen Heldt wurde mittlerweile gelöscht.

Dumme Aktion

Heldt gesteht, dass die Provokation mit dem Video nach hinten losging und es die bisher dümmste Aktion von ihm im Netz gewesen sei. Die Umsetzung seiner Idee hätte nicht spontan geschehen dürfen, sondern überlegter. Künftig wolle er sich mehr gegen Gewalt gegen Frauen einsetzen, unter anderem in Form eines Charity-Streams. Am Ende entschuldigt er sich noch einmal bei den Leuten, die er "emotional mitgenommen" habe. "Ich werde das wieder gutmachen." (red, 3.12.2021)