"Bist du unterbezahlt?" – diese Message sprang zuletzt einigen Mitarbeitern in Geschäften und Lokalen aus dem Belegdrucker ihres Arbeitgebers entgegen. Der Text geht weiter mit dem Hinweis darauf, dass man ein Recht habe, das eigene Gehalt mit den Kolleginnen und Kollegen zu diskutieren. Falls man dann auf ungleiche Behandlung aufmerksam werde, solle man eine Gehaltserhöhung verlangen oder kündigen. Zahlreiche Fotos derartiger Belege wurden in den vergangenen Wochen auf Twitter und Reddit geteilt.

Das Antiwork-Subreddit auf Reddit richtet sich an Menschen, die nicht mehr arbeiten, mehr aus ihrer arbeitsfreien Zeit herausholen oder sich über Ungerechtigkeiten an ihrem aktuellen Arbeitsplatz austauschen wollen. Da die ausgedruckten Belege auf die URL des besagten Forums verweisen, wird hier freilich auch eifrig über den potenziellen Urheber des Projekts diskutiert.

Diesen Beleg teilte ein User im Antiwork-Subreddit.
Foto: Reddit/u/JAC16420

So vermuten manche User auch, dass es sich um eine Fake-Aktion handeln könnte, zumal viele der geposteten Fotos einander ähneln. Es sei recht einfach, die Fotos zu kopieren und an anderer Stelle zu posten, selbst einen derartigen Ausdruck vor Ort anzufertigen oder auch den Text an anderer Stelle auszudrucken und einfach auf den eigenen Arbeitsplatz zu legen, um so ein virales Social-Media-Posting zu generieren.

Potenziell tausende Geräte betroffen

Dem gegenüber stehen Aussagen von Andrew Morris, Gründer des IT-Sicherheitsunternehmens Greynoise. Sein Unternehmen beobachtet, wie Traffic von außerhalb an unsichere vernetzte Belegdrucker geht und sieht Medienberichten zufolge eine Verbindung zum besagten Fall.

Es scheine so, als würden eine oder mehrere Personen wild diese Botschaften an zahlreiche ungesicherte Belegdrucker senden, sagt er. "Wer auch immer das macht, der tut es auf eine intelligente Art", sagt Morris: "Sie verteilen den Massenausdruck von 25 unterschiedlichen Servern, so dass es schwer ist, einzelne IP-Adressen zu blocken." Eine genaue Zahl der betroffenen Drucker ließe sich nicht ausmachen, es könne sich aber um einige tausend Geräte handeln. (stm, 4.12.2021)