Bereitet eine Beschwerde an Medienbehörde wegen Servus TV vor: Daniela Kraus, Generalsekretärin des Presseclub Concordia.

Foto: Luiza Puiu

Wien – Die Journalistenorganisation Presseclub Concordia geht gegen die Berichterstattung von Servus TV vor, insbesondere was die Corona-Pandemie und die Maßnahmen gegen deren Eindämmung betrifft. Laut einem Bericht im Ö1-"Mittagsjournal" am Samstag wird eine Stellungnahme als Beschwerde an die Medienbehörde KommAustria vorbereitet.

So häufen sich demnach beim Presseclub Concordia die Briefe von Mitgliedern und besorgten Medienkonsumenten wegen der Berichterstattung von Servus TV und insbesondere Senderchef Ferdinand Wegscheider: "Weil hier einerseits Unwahrheiten insinuiert werden und andererseits schlicht und einfach die Leute aufgehetzt werden, die Wissenschaft schlecht gemacht wird, Weltverschwörungstheorien verbreitet werden und einfach eine Radikalisierung und Unausgewogenheit passiert, die schädlich für unsere Gesellschaft ist", so Concordia-Generalsekretärin Daniel Kraus in der Sendung.

Die Beschwerde geht an die KommAustria, die über die Einhaltung der Regeln für Privatsender wacht, wonach Nachrichten mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und Herkunft zu prüfen sind. Was Servus TV verbreite, entspreche diesen Kriterien nicht, heißt es seitens des Presseclub Concordia.

"Faktiv", der Faktenchecker von "Profil" hat vor Kurzem drei Behauptungen von Servus-TV-Senderchef Wegscheider in dessen gleichnamigem Wochenkommentar als falsch entlarvt: Dass der Impfstoff mangelhaft erprobt sei, dass Impfstoffe heimlich verlängert worden seien und dass die Vakzine notzugelassen seien, was für Europa nicht stimmt.

Unterstützung für die Beschwerde des Presseclub Concordia kommt von der grünen Regierungspartei. So will deren Mediensprecherin Eva Blimlinger laut dem Ö1-Bericht Demokratiegefährdung als Förderkriterium ins Gesetz schreiben: "Dass es eben demokratiepolitische Grundstandards erfüllen muss und das erfüllt diese Sendereihe von Herrn Wegscheider sicher nicht." (red, 5.12.2021)