Eine gewisse Toleranz für Morbidität ist bei "Todesursache: Magie" Voraussetzung.

Foto: Netflix

Zaubertricks haben keinen besonders guten Ruf, sie gelten in vielen Kreisen eher als uncool. Dabei liegt aber der Verdacht nahe, dass alle, die ihre hippe Nase über die Magie rümpfen, danach heimlich wach liegen und sich fragen: Wie hat er das gemacht? Denn irgendwie fasziniert uns das Unerklärliche dann ja doch alle.

Und weil es keine bessere Zeit gibt, heimlich Zauberserien zu schauen, als während eines Lockdowns, sei hier Todesursache: Magie (Originaltitel Death by Magic, auf Netflix) empfohlen. Die Prämisse des Achtteilers: Der britische Magier Drummond Money-Coutts reist um die Welt, um Zaubertricks nachzumachen, bei denen andere Illusionisten gestorben sind. Eine gewisse Toleranz für Morbidität ist also Voraussetzung.

Dazu kommen ein paar Macken der Show, die ebenfalls ausgehalten werden müssen: etwa die großzügige Auslegung des Konzepts "einen Trick nachmachen". Money-Coutts macht nämlich alles ein bisschen anders. Auf den Gipfel treibt der Magier das bei der Folge, die dem Tod von Harry Houdini gewidmet ist: Dem war in Detroit so fest in den Bauch geschlagen worden, dass er starb. Money-Coutts dichtet das um in: Houdini kannte sein Publikum nicht gut genug, und verbringt eine Folge damit, ein paar Bewohner Detroits kennenzulernen.

Trailer zu "Death by Magic".
Netflix

Dazu kommt, dass der Gastgeber-Magier zwar wirklich gut zaubern kann, aber wirklich keinen Sympathiebewerb gewinnt. Aber wen interessiert das schon, wenn er den Führerschein einer Passantin in eine ungeöffnete Kokosnuss zaubern kann? Zauberei, cool oder nicht, ist eben unterhaltsam. Und im Gegensatz zu den Tricks von Money-Coutts’ Vorbildern weiß man bei Todesursache: Magie, dass es gut ausgeht. (Sebastian Fellner, 6.12.2021)