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Eine mögliche Regulierung hängt wie ein Damoklesschwert über dem Bitcoin.

Foto: Reuters/EDGAR SU

Die Talfahrt von Bitcoin geht weiter. Die Cyberdevise hatte bis Montag in der Früh neun Prozent auf 48.803 Dollar verloren, nachdem sie am Wochenende zeitweise um 22 Prozent eingebrochen war. Kurz nach zwölf Uhr mittags war der Kurs gar auf rund 47.500 Dollar gefallen, wie aus Daten von Coinmarketcap hervorgeht. Somit verbleibt der Kurs weiterhin deutlich unter der Marke von 50.000 Dollar (44.283,06 Euro). Zuvor hatte sich der Kurs nach dem Absturz am Samstag im Laufe des Sonntags leicht erholt.

Es sei allerdings auch darauf verwiesen, dass sich Investoren – je nach Einstiegszeitpunkt – nach wie vor über satte Gewinne freuen können: Zu Jahresbeginn war die Cyberwährung noch für 27.700 Dollar zu haben. Wer damals eingestiegen ist, kann sich also noch immer über ein Kursplus von rund 75 Prozent freuen.

Gründe für den Absturz

Ein genauer Grund für das plötzliche Absacken des Bitcoin-Kurses vom Samstag war Experten zufolge nicht direkt ersichtlich. Einer verwies auf die am Wochenende weniger liquiden Märkte, die größere Schwankungen zur Folge haben können. Stoßen dann einzelne Investoren größere Positionen ab, kann das stark auf den Kurs drücken. Hinzu kommt eine ohnehin angespannte Stimmung auf den Finanzmärkten.

"Die Sorgenliste bestehend aus der Coronavirus-Mutation Omikron, dem finanziell angeschlagenen Immobilienkonzern China Evergrande und dem wachsenden Unbehagen der US-Notenbank Federal Reserve angesichts einer hohen Inflation hält Kryptowährungen weiterhin im Klammergriff fest", so Emden-Research-Analyst Timo Emden. Andere Marktteilnehmer führten den Einbruch auch auf Gewinnmitnahmen – vor knapp einem Monat hatte die Cyberdevise noch bis zu 69.000 Dollar gekostet – zurück.

Gelegenheit zum Einstieg?

Der Kursrutsch könne aber auch die Gelegenheit zu einem günstigen Einstieg sein, sagt Justin d'Anethan von der Kryptowährungsbörse Eqonex. Analyst Timo Emden warnt indes, Schnäppchenjäger sollten sich nicht in Sicherheit wiegen. Die besagte ökonomische und politische Sorgenliste halte Kryptowährungen weiter im Klammergriff.

Am kommenden Mittwoch seien zudem die Topmanager acht großer Kryptowährungsfirmen vor einen Ausschuss des US-Repräsentantenhauses geladen, so Emden. Die Furcht vor einer forcierten Regulierung von Bitcoin und Co könne der Branche zumindest kurzfristig die Luft zum Atmen nehmen. Gerade eine Regulierung in den USA könne einen signifikanten Einfluss auf die Kurse haben. Allerdings bleibe eine härtere Gangart unabdingbar, damit Cyberdevisen als seriöse Anlageklasse reifen könnten – auch wenn dies zunächst negativ für die Märkte sein könnte. (APA/dpa/Reuters/red, 6.12.2021)