Seit genau drei Wochen wird in der Wiener Kinderimpfstraße im Austria Center geimpft.

Foto: APA / Roland Schlager

Vor genau drei Wochen startete Wien mit der vonseiten der Stadt organisierten Impfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren. Es war das erste organisierte Impfangebot für diese junge Altersgruppe in Europa: Immerhin gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA für einen eigenen Kinderimpfstoff. Die Empfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG) in Österreich folgte am 25. November.

Die Nachfrage nach der Kinderimpfung im Austria Center Vienna war bislang groß: In der Impfstelle Wien wurden mittlerweile mit Stand 6. Dezember 21.467 Kinder zwischen fünf und elf Jahren geimpft – der Großteil davon (87 Prozent) mit Wohnsitz in Wien. Die Statistiken stellte das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) auf STANDARD-Anfrage zur Verfügung. Insgesamt wurden 23.850 Impfdosen verabreicht – womit 2.383 Kinder schon zweimal geimpft wurden.

Ein Drittel der Erwachsenendosis

Zum Einsatz kommt der "Erwachsenen"-Impfstoff von Biontech/Pfizer: Den Fünf- bis Elfjährigen wird ein Drittel der normalen Dosis verabreicht. In Wien leben 127.800 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren. Somit wurden bisher nach Angaben der Stadt rund 13 Prozent der Fünf- bis Elfjährigen zumindest einmal geimpft.

Insgesamt hat Wien bis Ende des Jahres 59.800 Impftermine für diese Altersgruppe freigeschaltet. Mit Stand Montag waren 32.653 Termine vergriffen, das sind rund 55 Prozent. Zahlreiche Impftermine für Interessierte stehen in der Kinderimpfstraße im Austria Center also noch offen.

Impfungen erfolgen weiterhin "off-label"

Die Kinderimpfungen mit einem Drittel der Erwachsenendosis erfolgen weiterhin "off-label". Denn die Zulassung der europäischen Behörde betrifft nur einen eigenen Kinderimpfstoff von Biontech/Pfizer in eigenen Ampullen. Auch hier ist ein Drittel der Erwachsenendosis enthalten – allerdings in einer weniger konzentrierten Lösung. Die Art des Impfstoffs ist aber dieselbe. Beim Kindervakzin kommt zudem eine andere Pufferlösung zum Einsatz, die die Lagerung des Impfstoffs bereits bei Kühlschranktemperaturen ermöglicht.

Lieferung erster Kinderimpfstoff-Ampullen für 13. Dezember angekündigt

Laut Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein von den Grünen sollen bis Jahresende 258.000 Dosen dieses eigenen Kinderimpfstoffs in Österreich eintreffen. "Zunächst hat es geheißen, dass eine erste Tranche am 20. Dezember geliefert wird. Die aktuelle Ankündigung lautet auf 13. Dezember", sagte ein Sprecher von Wiens Stadtrat Hacker. Wien plane vorerst aber noch nicht damit, weil Impfstoffzusagen in der Pandemie nicht immer gehalten haben. In Wien wird vorerst also weiterhin mit dem Drittel der Erwachsenendosis geimpft.

Kinderimpfung ohne Termin in Zukunft vorstellbar

Sobald die ersten Ampullen des Kindervakzins in Wien verfügbar sind, wird das Impfangebot für Kinder aber ausgeweitet: So sollen dann auch andere Impfstellen abseits des Austria Center sowie niedergelassene Ärzte mit den Ampullen versorgt werden, weil die Lagerung dieser Dosen vergleichsweise einfacher handzuhaben ist. Überlegt wird zudem, dann Kinderimpfungen auch ohne Termin anzubieten. Das Angebot der Kinderimpfstraße im Austria Center mit Terminen gilt aber jedenfalls bis Jahresende.

Von den 21.467 bisher in Wien geimpften Kindern leben übrigens 18.574 in der Hauptstadt, das sind 87,4 Prozent. 2.574 Kinder (12 Prozent) haben einen Wohnsitz in den anderen Bundesländern, 139 bisher in Wien geimpfte Kinder leben nicht in Österreich. Alleine in der Kalenderwoche 47 (22. bis 28. November) wurden 9.101 Kinderimpfungen verabreicht, in der Kalenderwoche 48 (29. November bis 5. Dezember) waren es 7.986. (David Krutzler, 7.12.2021)