Die Nordlichtsaison dauert auf der Nordhalbkugel von September bis April und auf der Südhalbkugel von März bis September. Die beste Zeit, um das Licht zu sehen und zu fotografieren, ist aufgrund der Ausrichtung der Erdachse während der Herbst- und Frühjahrstagundnachtgleiche.

Neben dem Zeitpunkt ist eine weitere Voraussetzung für die Beobachtung der Nordlichter ein dunkler Himmel, der weit entfernt von Lichtverschmutzung ist. Große Nordlichtspektakel können jedoch auch in lichtverschmutzten Gebieten wie Städten mit bloßem Auge sichtbar sein.

Der Reisefotografie-Blog Capture the Atlas veröffentlich immer im Dezember die besten Nordlichtfotos des Jahres. Wir zeigen eine Auswahl dieser Bilder, die im Rahmen des Wettbewerbs Northern Lights Photographer of the Year ausgezeichnet wurden. Die diesjährige Liste umfasst Bilder, die in Ländern wie den Vereinigten Staaten, Kanada, Russland, Finnland, Schweden, Norwegen, Island, Australien und Neuseeland von 25 Fotografen mit 13 verschiedenen Nationalitäten aufgenommen wurden.

Dieses Bild wurde im Februar in Teriberka im Bezirk Kolsky in der Oblast Murmansk, Russland, an der Küste der Barentssee aufgenommen.

"Diese Nacht war definitiv etwas Besonderes. Es herrschten perfekte Bedingungen für die Aufnahme des Nordlichts: Frost, Eis, Vollmond, eine klare Nacht und kein Wind. Das Wetter war extrem schwierig; die Temperatur lag bei 34 Grad unter null, aber Flammen wie diese lassen einen die Temperatur vergessen", berichtet Fotograf Aleksey R. "Ich hatte eine bestimmte Vorstellung von dem Foto, das ich machen wollte. Wegen des extremen Wetters musste ich das Foto in Etappen aufbauen. Dank des Mondlichts war die Landschaft schön beleuchtet – und ich konnte ein ausgewogenes Verhältnis zum überwältigenden Schauspiel der Polarlichter herstellen." Um das Beste aus dieser Gelegenheit herauszuholen, habe er eine Kombination von Aufnahmen gemacht: eine für den Vordergrund und eine für den Himmel: "Auf diese Weise kann man mehr Details im Vordergrund erkennen, während die Details der Nordlichter erhalten bleiben. Es war definitiv eine denkwürdige Nacht."

Foto: Aleksey R./2021 NORTHERN LIGHTS PHOTOGRAPHER OF THE YEAR

Frøydis Dalheim über diese Aufnahme, die in Senja, Nordnorwegen, entstanden ist: "Dieses Bild ist die perfekte Darstellung des Polarlichts über Senja. Die Aussicht war atemberaubend, mit schneebedeckten Landschaften, spektakulären Bergen und einem tanzenden Polarlicht, das alles grün färbte. Es war wirklich eine unvergessliche Nacht. Die Bedingungen waren an diesem Abend im März perfekt, nicht zu kalt. Die Nordlichter erschienen kurz nach meiner Ankunft und hielten lange Zeit an. Ich kehrte wirklich glücklich und dankbar für diese erstaunliche Erfahrung nach Hause zurück."

Foto: Frøydis Dalheim/2021 NORTHERN LIGHTS PHOTOGRAPHER OF THE YEAR

Aufgenommen auf den Lofoten, Norwegen.

Giulio Cobianchi über diese Aufnahme, die er "The Aurora Cave" nennt: "Dies war eine der schönsten grünen Nächte, die ich je erlebt habe, seit ich auf den Lofoten lebe. Dies war nur der Anfang einer langen Nacht, in der ich bis zum Sonnenaufgang dem Polarlicht nachjagte. Ich war zu allen Jahreszeiten in dieser versteckten Höhle, da ich gerne Orte erkunde und neue Kompositionen entdecke, die ich noch nie zuvor gesehen habe. In den Höhlen ist es nie einfach zu fotografieren; man muss in der Aufnahmephase mehr Techniken anwenden, wie zum Beispiel Focus Stacking und Mehrfachbelichtung, aber ich muss sagen, dass ich diese Kompositionen am meisten schätze. Ich liebe den natürlichen Rahmen und den dreidimensionalen Effekt, den sie erzeugen."

Foto: Giulio Cobianchi/2021 NORTHERN LIGHTS PHOTOGRAPHER OF THE YEAR

Jeroen Van Nieuwenhove ist es gelungen, einen ausbrechenden Vulkan und das Nordlicht auf einem Foto einzufangen. Er erinnert sich: "Einen Monat nach dem Ausbruch des Vulkans Geldingadalir in Island habe ich viel darüber nachgedacht, ob es möglich sein würde, das Polarlicht über dem Ausbruch zu fotografieren. Ich betrachte das als den heiligen Gral der Fotografie in Island. Es ist eine einmalige Aufnahme." Diese Nacht sei eine der letzten Gelegenheiten gewesen, bevor die Nächte wieder zu hell werden würden. "Das Warten im Sitzen und der raue, eisige Wind ließen meine Körpertemperatur in den Keller sinken. Doch dann änderte sich alles. Die Wolken begannen sich zu öffnen, und plötzlich bemerkte ich, dass das Polarlicht schwach über mir tanzte. Ich beschloss, mein Stativ abzustellen und abzuwarten, was, wenn überhaupt, passieren würde. Nach etwa einer Stunde wurden die Lichter plötzlich sehr aktiv. Ich konnte mein Glück nicht fassen! Ich machte eine Aufnahme nach der anderen und starrte einfach auf das Ereignis, das sich vor mir abspielte."

Foto: Jeroen Van Nieuwenhove/2021 NORTHERN LIGHTS PHOTOGRAPHER OF THE YEAR

"Was für ein Anblick. Die unglaubliche Majestät der Aurora borealis. Lichter, die sich bewegen und durch den Raum tanzen. Flüchtige Momente der Lebendigkeit und des schimmernden Glanzes", schwärmt Joshua Snow, der dieses Foto im Tombstone Territorial Park, Yukon, Kanada, schoss.

Foto: Joshua Snow/2021 NORTHERN LIGHTS PHOTOGRAPHER OF THE YEAR

Larryn Rae über diese Aufnahme: "Ich war auf einer Fotoreise, als auf meinem Handy Polarlichtwarnungen auftauchten, und so machten wir uns auf die Suche nach einem einzigartigen Ort, um sie von dort aus zu fotografieren. Wir landeten an diesem Seeufer (Tekapo-See, Neuseeland, Anm.), und sobald der Sonnenuntergang verblasste und die Dämmerung einsetzte, konnten wir bereits die Farben und Formen der Polarlichter erkennen. In den nächsten Stunden füllte sich der Himmel mit unglaublichen Farben, und die Säulen tanzten über den Himmel – eines der besten Spektakel seit Jahren. Das Polarlicht ist mein Lieblingsphänomen am Nachthimmel, und diese Nacht war einfach unglaublich."

Foto: Larryn Rae/2021 NORTHERN LIGHTS PHOTOGRAPHER OF THE YEAR

Diese Foto ist Marc Adamus in Alaska, USA, gelungen. Er schildert: "Eine Wanderung durch diese mit Reif überzogenen Wälder ist eines der magischsten Erlebnisse, aber auch eines der am schwierigsten zu fotografierenden. Die Temperaturen liegen oft bei minus 30 Grad, und der leicht zerbrechliche, verkrustete Schnee, den man nur mit einer Stirnlampe auf Schneeschuhen durchqueren kann, stellt eine große Herausforderung beim Wandern und Fotografieren dar. Ich nutzte das letzte Licht der Dämmerung, um die Aufnahme zu machen, die Sie hier sehen, und kehrte Stunden später zurück, als die Lichter über dem Himmel tanzten."

Foto: Marc Adamus/2021 NORTHERN LIGHTS PHOTOGRAPHER OF THE YEAR

Marybeth Kiczenski über diese Aufnahme, die sie in Bayfield, Wisconsin, USA, machte: "Der Sonnensturm, der keiner war: Die Ereignisse, die sich vom 3. November 2021 auf den 4. November 2021 ereigneten, werden mir für immer in Erinnerung bleiben. Das in dieser Nacht entfachte Polarlicht wurde durch eine Kombination aus einer Sonneneruption der Klasse M und einem CME (Koronaler Massenauswurf, Anm.) ausgelöst, die für sich genommen nicht viel ausmachten, aber zusammen eine gewaltige Wirkung hatten. Niemand hatte dies wirklich kommen sehen. Ich fuhr an einen Ort, an dem ich noch nie zuvor gewesen war – was immer ein Wagnis ist –, aber es hat irgendwie geklappt! Die Suche nach Kompositionen in der Dunkelheit ist immer eine Herausforderung. Die Menge an Farbdetails in diesem Bild ist erstaunlich. Ich habe noch nie so viel Blaugrün und Lila gesehen. Die ganze Nacht fühlte sich wie ein Traum an."

Foto: Marybeth Kiczenski/2021 NORTHERN LIGHTS PHOTOGRAPHER OF THE YEAR

"Santas Hütte" nennt Olli Sorvari dieses Foto, das er in Levi, Finnland, machte: "Ich weiß, dass der Weg oft wichtiger und denkwürdiger ist als das Ergebnis, und nachdem ich dieses Foto gemacht habe, denke ich, dass dies ein unvergesslicher Ausflug war. Es war keine lange Wanderung, aber wenn man keine Schneeschuhe hat und mit jedem Schritt einen halben Meter einsinkt, fühlt es sich irgendwie fünfzigmal länger an. Wenn ich das nächste Mal dorthin gehe, werde ich die Skirouten nehmen. Auf dem ganzen Weg dorthin war es teilweise bewölkt, und es gab keine Anzeichen für Nordlichter, aber schließlich konnte ich das einfangen, wonach ich gesucht hatte. Es gelang mir auch, ein paar ziemlich gute Aufnahmen von der winterlichen Milchstraße zu machen, bevor das eigentliche Spektakel begann, was das Tüpfelchen auf dem i in dieser Nacht war."

Foto: Olli Sorvari/2021 NORTHERN LIGHTS PHOTOGRAPHER OF THE YEAR

Stefan Liebermann gelang dieses Foto in Vestrahorn, Island: "Das volle Spektrum des Nordlichts über dem ikonischen Ort Vestrahorn in Island. Was für ein traumhaftes Erlebnis! Ein G3 (starker) geomagnetischer Sturm traf die Erde am 31. Oktober 2021 und erzeugte diese wunderbaren Farben." (red, 8.12.2021)

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