Buntspechte sind ausgezeichnete Kletterer. Zwei Krallen zeigen nach vorne, zwei nach hinten (Belichtungszeit 1/800 Sek., Blende f/8, Lichtempfindlichkeit ISO 360, Brennweite 500 mm).

Foto: Michael Simoner

Sie haben Fichtenzapfen im Garten liegen, obwohl da gar keine Fichte steht? Gratulation, Sie haben ziemlich sicher einen Vogel. Einen Buntspecht, um genau zu sein. Diese cleveren Vögel pflücken im Winter, wenn sich unter der Baumrinde kaum Insekten zum Herausklopfen herumtreiben, Zapfen von Fichten und Kiefern und fliegen damit zu anderen Bäumen, wo sie bereits eine sogenannte Spechtschmiede gebastelt haben. In einer Kerbe oder zurechtgezimmerten Astgabel klemmen sie das Futter geschickt ein und hämmern drauf, wenn es sein muss. Das funktioniert auch mit Nüssen oder im Frühling dann wieder mit Käfern.

Im Winter kommen Buntspechte, deren wissenschaftlicher Name Dendrocopos major lautet, auch gerne zur Vogelfütterung. Aber nicht zu früh. Derzeit zählen sie eher zu den Langschläfern. Doch noch im Dezember gehen die männlichen Vögel wieder auf Brautschau. Und dabei wird wieder gehämmert, was geht. Nach der Balz beginnen die Heimwerkerkönige unter den Vögeln mit dem Bau der Baumhöhlen für den Nachwuchs. Wieder Klopfen ohne Ende. Ziehen sie hier dann endgültig ein? Das glaub ich nicht, Tim. Buntspechte sind permanente Häuslbauer. (Michael Simoner, 8.12.2021)

Gut versteckter Spechtbau im Wald. Man beachte den Baumschwamm, der als Vordach dient und verhindert, dass Regenwasser in die Baumhöhle eindringt (1/200 Sek., f/5.6, ISO 3200, 410 mm).
Foto: Michael Simoner
Fütterung! Hier kommt Papa Specht, erkennbar am roten Hinterkopffleck. Weibliche Tiere haben einen rein schwarzen Hinterkopf (1/500 Sek., f/5.6, ISO 6400, 500 mm).
Foto: Michael Simoner
Spechtelt schon ziemlich neugierig aus dem Bau, der Nachwuchs (1/500 Sek., f/5.6, ISO 6400, 500 mm).
Foto: Michael Simoner
Junger Buntspecht. Der breite rote Scheitel wird kleiner werden (1/125 Sek., f/6.3, ISO 1000, 550 mm am APS-C-Sensor entspricht 825 mm umgerechnet aufs Kleinbildformat).
Foto: Michael Simoner