Die beliebte Roaming-Regelung wird verändert und noch besser für Kunden.

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Unter Konsumenten gilt sie als eine der beliebtesten EU-Regelungen. Wer im EU-Ausland sowie in Island, Liechtenstein und Norwegen unterwegs ist, konnte bisher zu gleichen Kosten telefonieren, surfen oder SMS schreiben wie zu Hause. Diese Regelung wird nun um weitere zehn Jahre verlängert, gaben Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments bekannt. Die seit Juni 2017 gültige Regelung wird auch nach dem Ende der jetzigen Lösung Ende Juni 2022 bestehen bleiben.

Keine Drosselung mehr

Die Einigung von Donnerstagnacht sieht einige Änderungen der bestehenden Regeln vor. So soll Verbraucherinnen und Verbrauchern im Ausland wann immer möglich die gleiche Qualität der Dienste zur Verfügung stehen. Wer also einen 5G-Tarif mit hohen Datendurchsätzen hat, sollte auch im EU-Ausland schnell im Internet surfen können – sofern ein vergleichbares Netz verfügbar ist.

"Absichtliches Herunterdrosseln gehört somit der Vergangenheit an", sagte die Delegationsleiterin der ÖVP im EU-Parlament und Chefverhandlerin des Parlaments Angelika Winzig. "Wir haben klare Verbesserungen der Qualität und Geschwindigkeit bei Telefonie und Datennutzung im europäischen Ausland durchgesetzt."

Vorteil für kleinere Netzbetreiber

Zudem sollen die Preise, die Netzbetreiber sich gegenseitig für das Roaming in Rechnung stellen, weiter deutlich gesenkt werden. "Diese Vorleistungsentgelte von Mobilfunkbetreibern haben es vor allem kleinen Anbietern schwergemacht. Durch eine Senkung konnten wir mehr Fairness im Mobilfunkmarkt durchsetzen", betonte Winzig. Auch der Notruf soll kostenlos kontaktiert werden können.

All das muss noch vom Rat der EU-Staaten sowie dem Europaparlament bestätigt werden, dies gilt aber als Formalie. (APA/red, 09.12.2021)