Digitale Gegenstände kaufen und dann eventuell wieder verkaufen können – offenbar kein Modell, an das die Spieler derzeit Interesse haben.

Foto: Ubisoft

29.000 Dislikes erhielt das neue Video von Ubisoft innerhalb weniger Stunden. Grund war das Unverständnis der User gegenüber der Ankündigung, die Firma wolle in Ghost Recon Breakpoint ihren angekündigten NFT-Weg starten und digitale Gegenstände, sogenannte Digits, an Spieler verkaufen.

Digits

Am Dienstag präsentierte Ubisoft via Pressemitteilung "Ubisoft Quartz" und nannte dies die "erste Plattform für spielbare und energieeffiziente NFTs in AAA-Spielen". Übersetzt heißt das, es wurden limitierte, digitale Gegenstände für das Spiel Ghost Recon Breakpoint vorgestellt, von Ubisoft Digits genannt. So wurden im Video etwa Helme gezeigt, die als "einzigartige digitale Sammlerstücke" angepriesen wurden.

Die Digits würden laut Ubisoft nur in beschränkter Anzahl und mit eingravierter Seriennummer an Spieler verkauft werden. In der Historie des Digits, so die Eigenheit eines NFTs, könnte man immer nachsehen, wer der ursprüngliche Besitzer war. Auch das Verkaufen dieser Digits sei laut Ubisoft jederzeit möglich, das heißt der Spieler könnte sogar Gewinn mit einem Item machen, sollte es irgendwann sehr gefragt sein.

Ubisoft North America

Obwohl der Verkauf von digitalen Gegenständen oder Rüstungen mittlerweile einen großen Anteil des Umsatzes innerhalb der Gaming-Industrie einnimmt, löst der Verkauf von NFTs bei den Spielern aktuell keine positiven Reaktionen aus. Rund 96 Prozent der rund 200.000 Viewer bewerteten das Video mit "Mag ich nicht".

Die Kommentare reichen von Vorwürfen, man bekomme den Hals nicht voll, bis hin zur Frage, welchen Vorteil diese Digits für den Spieler haben sollen. "Keine der angekündigten Funktionen benötigt die NFT-Technologie", so ein Nutzer. Ein anderer meint: "Wieder einmal gibt uns Ubisoft etwas, nach dem wir nicht gefragt haben."

Auch zahlreiche Youtuber machen sich bereits über das Video lustig, das auf Youtube nie mit "öffentlichem Status" veröffentlicht wurde, sondern von Beginn an nur in der Quartz-Website eingebettet war.

Es bleibt die Frage, ob Ubisoft ihre NFT-Pläne dennoch weiterverfolgen oder aufgrund des negativen Feedbacks ihre Ambitionen noch einmal überdenken wird. Auch EA und Square Enix haben bereits ihr Interesse gegenüber der Technologie verkündet, sich mit konkreten Umsetzungsplänen bisher allerdings zurückgehalten. (aam, 9.12.2021)