Karten gibt es für die Montagsvorstellung des "Don Giovanni" in der Wiener Staatsoper noch.

Foto: Staatsoper/Michael Pöhn

Ab Sonntag geht es mit der Kultur wieder los – außer in Oberösterreich, da dauert der Lockdown bis 17. Dezember.

Viele Museen können es kaum erwarten und öffnen ehestmöglich: Das Belvedere 21 zeigt ab Sonntag seine neue Schau des Schweizers Ugo Rondinone, das Mumok endlich die große Ausstellung des deutschen Fotografen Wolfgang Tillmans und das Kunsthaus Graz seine Präsentation des Werks von Johanna und Helmut Kandl. (In der Landesgalerie Niederösterreich in Krems läuft ebenfalls eine.) Dienstag eröffnet das Mak mit der Retrospektive zum Wiener Architekten Josef Hoffmann. Und am Freitag folgt die Albertina mit der italienischen Künstlerin Michela Ghisetti. Nicht vergessen: Montag ist bei den meisten Museen Ruhetag!

Im Musiktheaterbereich gibt es einige Verschiebungen: Die Vereinigten Bühnen Wien bringen ab 14. Dezember Cats wieder im Ronacher, die Premiere von Miss Saigon wurde allerdings auf 23. 1. 2022 verschoben. Das Theater an der Wien wiederum holt die Premiere von Giulio Cesare in Egitto am 17. Dezember nach. Die Wiener Staatsoper nimmt ab Montag mit einer Zusatzvorstellung der neuen Version des Don Giovanni ihren Spielbetrieb wieder auf. Die Volksoper bringt ihre Neuheit das Kurt Weill-Musicals Lady in the Dark am 18. Dezember. Das Wiener Konzerthaus startet bereits am Sonntagvormittag und am Nachmittag mit den Wiener Symphonikern unter Ádám Fischer. Am Sonntagabend eröffnet das Mariinsky Orchestra aus St. Petersburg unter Valery Gergiev sein Gastspiel. Im Wiener Musikverein gleich ein Highlight am Montag: Die Wiener Philharmoniker sind mit prominentem Gast zu hören, Kirill Petrenko, dem Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker.

Die meisten Kinos scheinen erst am Montag wieder zu öffnen. Frisch im Angebot ist die auf der Berlinale prämierte Doku Herr Bachmann und seine Klasse von Maria Speth und The Hand of God von Paolo Sorrentino. Auch Sebastian Meises Große Freiheit, die ja erst zwei Tage zu sehen war, kann man sich jetzt anschauen.

In den Theatern werden ab Sonntag die neu adaptierten Spielpläne wiederaufgenommen. Sogar das Winterfest für zeitgenössische Zirkuskunst in Salzburg startet (14. 12.). Das Burgtheater zeigt seine erste Premiere gleich am Sonntag im Vestibül (Monster), am 18. 12. folgt eine Marianne-Fritz-Uraufführung. Am gleichen Tag feiert Der ideale Mann in der Josefstadt Premiere, Rechnitz musste auf 15. 1. verschoben werden. Verschiebungen gibt es einige, u. a. am Schauspielhaus Graz, wo Gatsby nun ab 19. 1. zu sehen sein wird.

Regeln für die Kultur

Bis zu 2000 Personen dürfen bei Indoor-Veranstaltungen mit zugewiesenen Sitzplätzen anwesend sein – es gilt die 2G-Regel und FFP2-Maskenpflicht – übrigens auch für den Museumsbesuch.

Ohne zugewiesene Sitzplätze liegt die Obergrenze bei 25 Personen – das heißt, das klassische Pop- oder Rock-Stehkonzert wird es vorerst nicht spielen. Wer bereits Karten für Konzerte, die auf 2022 (oder noch später) verschoben wurden, erworben hat, ist gut beraten, sie zu behalten, da aktuell die Produktionskosten für Veranstaltungen steigen und demnach auch die Kartenpreise ab nächstem Jahr etwas teurer sein werden.

Wer Karten aktuell zurückgeben möchte, wird in den meisten Fällen einen Gutschein erhalten – denn im Mai wurde die Gutscheinlösung eingeführt, um Veranstalter in der schwierigen Zeit zu unterstützen. Gültig sind diese bis Ende 2022. Werden die Gutscheine bis dahin nicht konsumiert, hat man Anspruch auf eine Rückerstattung. Ausnahme: Wenn der Betreiber der Kunst- oder Kultureinrichtung entweder zum Bund, Land oder zu einer Gemeinde gehören, wie zum Beispiel die Staatsoper oder die Bundestheater, müssen diese das Geld bar zurückerstatten. (red, 9.12.2021)