Orangenduft gehört für viele zur Adventzeit. Mit Keksausstechern kann die Schale zu Kerzenhaltern geformt werden. Ein Teelicht in der Mitte schafft weihnachtliche Atmosphäre.

Foto: Zero Waste Austria/Lorraine Wenzel

Jedes Jahr etwas mehr: mehr Lichterketten, mehr Kugeln, mehr Vanillekipferln, mehr Geschenke – und jedes Jahr mehr Stress zu Weihnachten. Doch das muss nicht so sein. Marie Gandl von Zero Waste Austria und die Autorin Annemarie Miesbauer (Wenn die Verpackungshüllen fallen) verraten Tipps und Tricks für nachhaltige und (fast) müllfreie Feiertage.

Deko aus der Natur

Ein Waldspaziergang tut der Seele gut und versorgt die Wohnung mit Weihnachtsdeko. Tannenzweige, rote Beeren, Moos – kurzum: Alles, was draußen zu finden ist und nett aussieht, kann als Feiertagsschmuck dienen. Miesbauer empfiehlt, zunächst nur mitzunehmen, "was nicht wehtut"; also was bereits am Boden zu finden ist.

Auch Kerzen müssen nicht neu gekauft werden. Stattdessen einfach Wachsreste sammeln und über dem Wasserbad schmelzen. Danach in eine auf Papier geklebte Klopapierrolle gießen, in die Mitte einen Docht stecken und trocknen lassen. In wenigen Stunden ist die neue Kerze fertig.

Wem das zu viel Aufwand ist, der kann zu Teelichtern greifen und diese in ausgehöhlte Orangen geben. Zuvor noch die Schale herz- oder sternförmig ausstechen, und schon strahlt ein orange-gelbes Weihnachtslicht.

Wer bereits genügend Kerzen und Lichterketten hat, kann die Orangenschalen mit Keksausstechern formen und im Backrohr trocknen. Danach kleine Löcher stechen und eine Schnur durchfädeln – fertig ist der Christbaumschmuck.

Lebender Christbaum

Apropos: Wer eine echte Tanne will, dem rät Gandl zur Baummiete. Im Raum Wien und im Raum Graz vermietet etwa Greentree lebende Nordmanntannen. "Der Baum kommt im Topf und wird wieder abgeholt", sagt sie; der Baum "überlebe" damit viele Weihnachten.

Wer generell keinen echten Christbaum will, dem bieten aus Holz oder Metall geformte Bäume Alternativen. An dieser Stelle hat auch Annemarie Miesbauer folgenden Tipp: Secondhand-Shops. Dort finde man fast alles – vor allem schöne alte Ornamente für den Baum.

Wer hingegen die eigenen alten Kugeln nicht mehr sehen kann und will, kann eine Tauschbörse starten. Vielleicht braucht im Freundes- und Bekanntenkreis auch jemand Abwechslung?

Geschenke verpacken

Annemarie Miesbauer verwendet Stoffe statt Geschenkpapier. Am Anfang sei es schon ein bisschen seltsam, den Stoff wieder mitzunehmen, aber mittlerweile habe sie sich daran gewöhnt.

Ihr Projekt "Ein Jahr im Glas", bei dem sie den gesamten Müll eines Jahres in einem Einmachglas gesammelt hat, ist mittlerweile fünf Jahre her. Den müllfreien Alltag hat sie sich allerdings beibehalten. Wer Geschenke nicht in Stoffe verpacken will, könne Zeitungspapier oder Altpapier verwenden und individuell beschriften. (Julia Beirer, 14.12.2021)