Lara Gut-Behrami schlug in St. Moritz zurück und holte ihren ersten Saisonsieg.

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Ariane Rädler zeigte auf und verhinderte eine ÖSV-Blamage.

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St. Moritz – Lara Gut-Behrami hat beim Super-G in St. Moritz ihren ersten Saisonerfolg fixiert. Die Schweizerin gewann am Samstag in 1:19,82 Minuten 18 Hundertstelsekunden vor der bisherigen Speed-Dominatorin Sofia Goggia. Die beiden waren in einer eigenen Liga unterwegs, die drittplatzierte US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin wies bereits einen Rückstand von 1,18 Sekunden auf.

Goggia hatte zuletzt beide Abfahrten und den Super-G in Lake Louise für sich entschieden. Diesmal aber hatte die bei den Überseerennen noch gesundheitlich angeschlagene Gut-Behrami die Nase vorn. Sie holte bei schwierigen Bedingungen (schlechte Sicht und Wind) auf der anspruchsvollen Strecke ihren 33. Erfolg im Weltcup.

Nahe an der Blamage

Die Österreicherinnen wären beinahe in eine Blamage geschlittert, wäre nicht überraschend Ariane Rädler in die Bresche gesprungen. Die 26-jährige Vorarlbergerin holte mit 1,7 Sekunden Rückstand als Fünfte ihr beste Weltcupplatzierung. Alle weiteren ÖSV-Läuferinnen verpassten einen Top-Ten-Platz mehr oder weniger deutlich.

"Ich glaube, heute war das Wichtigste, dass du auf ich dich vertraust, auch wenn schlechte Bodensicht ist, dass du trotzdem Gas gibst und immer nach vorne die Bewegung machst und ja nicht Passagier wirst", sagte Rädler im ORF. Im vergangenen Jänner war sie als Super-G-Siebente in St. Anton schon einmal in den Top Ten.

Gleichauf mit Götschl

Gut-Behrami verbuchte im Super-G den 17. Erfolg ihrer Karriere und egalisierte damit die Marken von Renate Götschl und Aksel Lund Svindal. Nur Lindsey Vonn (28) und Hermann Maier (24) haben öfter in der zweitschnellsten Alpin-Disziplin gewonnen. "Es war auf keinen Fall ein einfaches Rennen. In St. Moritz gibt es immer sehr viel Gelände", erklärte die 30-Jährige. Sie habe sich von ihrem Eindruck von den TV-Bildern täuschen lassen, der Kurs sei ab dem Mittelteil viel schneller gewesen als erwartet. "Ich glaube, St. Moritz ist ein Ort, da muss man nicht gerade viel überlegen. Es ist eher attackieren und probieren, mit dem Gelände zu spielen, was mir ziemlich gelungen ist."

Als zweitbeste Österreicherin kam Tamara Tippler (2,68) nicht über Rang 18 hinaus. "Ich habe mir einfach die Schneid abkaufen lassen", sagte sie. Mirjam Puchner (2,81) belegte Platz 19, Christine Scheyer (3,00) Rang 23. Nicole Schmidhofer (3,87) landete in ihrer Comebacksaison als 33. hinter Nadine Fest (27./3,41) und noch vor Ramona Siebenhofer (41./4,14), die nach zweitbester erster Zwischenzeit gerade noch einen Ausfall vermeiden konnte.

Ausgeschieden sind Cornelia Hütter, die ein Tor rammte und stürzte, und Ricarda Haaser nach fehlerhafter Fahrt im oberen Abschnitt.

Am Sonntag steht in St. Moritz (10:30 Uhr, live ORF 1) ein weiterer Super-G auf dem Programm. (honz, APA, 11.12.2021)

Weltcup-Super-G der alpinen Ski-Frauen am Samstag in St. Moritz:

1. Lara Gut-Behrami (SUI) 1:19,82 Min.
2. Sofia Goggia (ITA) 1:20,00 +0,18
3. Mikaela Shiffrin (USA) 1:21,00 +1,18
4. Ragnhild Mowinckel (NOR) 1:21,27 +1,45
5. Ariane Rädler (AUT) 1:21,52 +1,70
6. Elena Curtoni (ITA) 1:21,56 +1,74
7. Wendy Holdener (SUI) 1:21,69 +1,87
8. Federica Brignone (ITA) 1:21,72 +1,90
9. Marta Bassino (ITA) 1:21,83 +2,01
10. Jasmine Flury (SUI) 1:21,92 +2,10
11. Romane Miradoli (FRA) 1:21,96 +2,14
12. Breezy Johnson (USA) 1:22,23 +2,41
13. Marie-Michele Gagnon (CAN) 1:22,24 +2,42
14. Michelle Gisin (SUI) 1:22,26 +2,44
15. Joana Hählen (SUI) 1:22,27 +2,45
16. Laura Gauche (FRA) 1:22,46 +2,64
17. Noemie Kolly (SUI) 1:22,48 +2,66
18. Tamara Tippler (AUT) 1:22,50 +2,68
19. Mirjam Puchner (AUT) 1:22,63 +2,81

. Kira Weidle (GER) 1:22,63 +2,81
21. Corinne Suter (SUI) 1:22,77 +2,95
22. Priska Nufer (SUI) 1:22,79 +2,97
23. Christine Scheyer (AUT) 1:22,82 +3,00
24. Alice Robinson (NZL) 1:22,84 +3,02
25. Francesca Marsaglia (ITA) 1:22,93 +3,11
26. Tiffany Gauthier (FRA) 1:23,07 +3,25
27. Nadine Fest (AUT) 1:23,23 +3,41
28. Karoline Pichler (ITA) 1:23,26 +3,44
29. Maryna Gasienica-Daniel (POL) 1:23,31 +3,49
30. Nadia Delago (ITA) 1:23,46 +3,64
weiter:
33. Nicole Schmidhofer (AUT) 1:23,69 +3,87
41. Ramona Siebenhofer (AUT) 1:23,96 +4,14

Ausgeschieden u.a.:
Cornelia Hütter (AUT), Ricarda Haaser (AUT), Tessa Worley (FRA)

Weltcup – Gesamtwertung (nach 9 Rennen):

1. Mikaela Shiffrin (USA) 465
2. Sofia Goggia (ITA) 395
3. Petra Vlhova (SVK) 340
4. Lara Gut-Behrami (SUI) 298
5. Andreja Slokar (SLO) 210
6. Breezy Johnson (USA) 206
7. Lena Dürr (GER) 201
8. Katharina Liensberger (AUT) 187
9. Wendy Holdener (SUI) 182
10. Mirjam Puchner (AUT) 164

Super-G (2):

1. Lara Gut-Behrami (SUI) 180
. Sofia Goggia (ITA) 180
3. Mikaela Shiffrin (USA) 100
4. Federica Brignone (ITA) 77
5. Elena Curtoni (ITA) 76
6. Mirjam Puchner (AUT) 72
7. Ragnhild Mowinckel (NOR) 72
8. Tamara Tippler (AUT) 63
9. Marie-Michele Gagnon (CAN) 49
10. Breezy Johnson (USA) 46

Mannschaft (9):

1. Österreich 1146
2. Schweiz 1005
3. Italien 895
4. USA 785
5. Slowenien 468
6. Norwegen 450
7. Deutschland 363
8. Slowakei 340
9. Schweden 315
10. Kanada 213