Bei der Corona-Demonstration am Samstag in Wien kam es zu mehreren Attacken auf Journalisten. Laut Polizei wurden Medienvertreter mit Eisbrocken und Schneebällen beworfen und mehrmals bedroht. Ein Journalist sei Opfer einer versuchten Körperverletzung geworden. Ein Angreifer konnte angehalten werden.

Eingekreist und lautstark beschimpft wurde unter anderen die Puls-24-Reporterin Magdalena Punz.

Ebenfalls von Attacken bei der Demonstration am Samstag berichtet oe24.at. Während einer Live-Sendung für oe24.TV wurde die Reporterin Julia Rauch von zwei Männern belästigt. Die Homepage des Senders startete dazu eine Fahndung nach einem der Männer.

Foto: Screenshot oe24.at

Journalistengewerkschaft fordert Distanzierung der FPÖ

"Attacken auf Journalistinnen und Journalisten, die über die von Demonstrationsteilnehmern geforderte Meinungsfreiheit berichten, sind ungeheuerlich und zugleich ein Angriff auf eine wichtige Säule unserer Demokratie", sagte Eike-Clemens Kullmann, Vorsitzender der Journalistengewerkschaft in der GPA, am Montag. Erst vor wenigen Tagen sei es bei einer Corona-Demo in Linz zu Attacken gekommen: "Das ist eine Grenzüberschreitung, nach der man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann", erklärte der Landesvorsitzende der Journalistengewerkschaft in der GPA Oberösterreich, Klaus Buttinger.

"Daher unser eindringlicher Appell an die politisch Verantwortlichen und die Exekutive, auch künftig eine gefahrlose Berichterstattung abzusichern. Die Sicherung des Demonstrationsrechts ist wichtig, genauso wie die Berichterstattung darüber. Es darf nicht so weit kommen, dass eine sichere Ausübung der journalistischen Arbeit nur noch durch Security-Unterstützung möglich wird. Auch von der Mitorganisatorin der Kundgebung, der FPÖ, ist eine klare Distanzierung von Gewalt und Übergriffen längst überfällig", so Kullmann und Buttinger. (red, 13.12.2021)