Jeder Kundgebungsteilnehmende soll eine brennende Kerze mit sich führen – oder eine Kerze ans Fenster stellen.

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Wien – Es soll eine gut besuchte, aber stille Aktion sein, mit Maskendisziplin und infektionsverhindernden Abständen zwischen den Teilnehmenden. "Wir werden ein Spalier auf beiden Seiten des Rings in Wien bilden, von Menschen, die der inzwischen mehr als 13.000 Corona-Toten in Österreich gedenken und die ihre Solidarität mit der Ärzteschaft und Pflege ausdrücken wollen, die in den Spitälern um das Leben von Covid-19-Erkrankten kämpfen", sagt Daniel Landau, Lehrer, Künstler und politischer Aktivist.

Gemeinsam mit dem Innsbrucker Roman Scamoni plant Landau für den kommenden Sonntag, 19. Dezember, ab 18.30 Uhr eine Art Lichtermeer aus Anlass der nicht enden wollenden pandemischen Lage. Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin soll eine brennende Kerze – oder eine andere Lichtquelle – mit sich tragen.

Kerzen auch ins Fenster

"Wir wollen eine Minute gemeinsam schweigen. Ich bin davon überzeugt, es tut einer Gesellschaft gut, gemeinsam zu gedenken und zu trauern", sagt Landau. Wer nicht selbst kommen könne oder wolle, könne eine Kerze mit Licht ins Fenster stellen – und so "die Aktion nach ganz Österreich tragen".

Landau und Scamoni geht es auch darum, das "Bild des anderen Österreich zu zeigen, der Vernünftigen und der Zivilgesellschaft. Der großen Mehrheit, wie ich mir sicher bin." Die Verschwörungstheoretiker und Rechtsextremen, die die inzwischen allwöchentlichen, zunehmend in offene Gewalt kippenden Demonstrationen von Corona-Maßnahmen-Gegnern anführen, seien für das Land nicht repräsentativ.

Kritik an der Regierung

Als Befürwortung der Regierungsmaßnahmen gegen Corona meinen die Initiatoren die Aktion nicht: "Hier gibt es genug zu kritisieren", sagt Landau.

Die Kundgebung ist polizeilich bewilligt. Unterstützung gibt es bis dato von der Österreichischen Ärztekammer, der Gewerkschaft GPA, der Volkshilfe, Attac und einer Reihe weiterer Gruppen und Organisationen. Am Donnerstag um 12 Uhr ist eine Pressekonferenz im Presseclub Concordia geplant. (Irene Brickner, 14.12.2021)