Wie blicken Unternehmen auf die Beschäftigungsaussichten im neuen Jahr? Dazu wurden für den Arbeitsmarktbarometer des Personalvermittlers Manpower Group im Oktober mehr als 39.000 Arbeitgeber in 40 Ländern befragt. Das Ergebnis: Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie fällt der Ausblick in allen teilnehmenden Ländern positiv aus.
Der in der Studie verwendete Nettobeschäftigungsausblick errechnet sich aus dem Prozentsatz jener Unternehmen, die einen Beschäftigungsanstieg erwarten, abzüglich des Prozentsatzes jener, die im nächsten Quartal einen Beschäftigungsrückgang an ihrem Standort erwarten. In Österreich wurden 504 Arbeitgeber befragt: 47 Prozent erwarten eine Steigerung der Beschäftigtenzahlen, 16 Prozent einen Rückgang und 33 Prozent keine Veränderung. Nach Berücksichtigung saisonaler Schwankungen ergibt dies einen Nettobeschäftigungsausblick von plus 36 Prozent.
Die stärksten Arbeitsmärkte des kommenden Quartals erwarten Arbeitgeber in Peru, Indien, den Niederlanden, Irland, Brasilien und Mexiko. Arbeitgeber in Ungarn, Griechenland, Tschechien, Singapur, Taiwan und Japan melden hingegen die schwächsten Beschäftigungsausblicke.
Branchenvergleich
In zehn der elf in Österreich untersuchten Branchen wird für das kommende Quartal ein Anstieg der Beschäftigtenzahlen erwartet. Im Jahresvergleich sowie im Vergleich zum laufenden vierten Quartal ist ein klares Plus in allen Branchen zu erkennen. Besonders optimistische Prognosen kommen von den Arbeitgebern in den Branchen Information und Kommunikation (plus 50 Prozent), Bauwesen (plus 47 Prozent), Banken und Finanzwesen sowie Versicherungen und Immobilien (plus 44 Prozent). Nur im Bereich "sonstige Dienstleistungen", darunter fallen unter anderem freiberufliche Tätigkeiten, rechnen Firmen mit einem Rückgang von 26 Prozent.
Ein Blick auf die regionale Ebene zeigt: Die Arbeitgeber in allen neun Bundesländern rechnen mit einem Anstieg der Neueinstellungen im ersten Quartal 2022. Die optimistischsten Nettobeschäftigungsausblicke werden für Salzburg (plus 60 Prozent), Oberösterreich (plus 40 Prozent) und Vorarlberg (plus 37 Prozent) prognostiziert.
Auch für alle vier Organisationsgrößen wird ein Anstieg der Beschäftigtenzahlen vermeldet. Große Unternehmen (250 oder mehr Mitarbeiter) und kleine Unternehmen (zehn bis 49 Mitarbeiter) berichten von robusten Einstellungsplänen mit einem Plus von 37 Prozent beziehungsweise 35 Prozent, während der Ausblick für mittlere Unternehmen bei plus 29 Prozent liegt. Kleinstunternehmen melden einen Zuwachs von 19 Prozent. (red, 15.12.2021)