Foto: FEDERICO PARRA

Die Studie "Gaming in Austria" zeigt auch in diesem Jahr, dass Videospiele auch in Österreich ein Massenmarktthema sind. So spielen sieben von zehn Österreicherinnen und Österreichern Videospiele – das sind rund 5,3 Millionen Menschen. Auffällig: In den letzten Jahren ist das Durchschnittsalter nach oben gewandert.

Smartphone und Altersschnitt

Seit 2017 lässt der Österreichische Verband für Unterhaltungssoftware (ÖVUS) diese Studie in Zusammenarbeit mit der GfK durchführen. Dabei gilt es vor allem, Klischees zu widerlegen und die Bedeutung von Videospielen in Österreich darzustellen.

Immer wieder als Hobby für Kinder und Jugendliche dargestellt, wächst vor allem die Gamer-Altersgruppe der Generation 50+ im letzten Jahr am stärksten. Spielten 2017 noch eine Million Gamerinnen und Gamer über 50 Jahren, sind es heute schon 1,3 Millionen. "Die Studie unterstreicht, dass Videogaming ein Hobby für jede Altersklasse ist und dass das Bild vom einsamen Jugendlichen vor dem PC längst überholt ist", sagt ÖVUS-Präsident Niki Laber. Das Durchschnittsalter von Spielerinnen und Spielern in Österreich beträgt 36 Jahre.

Auch mit dem Klischee von Gaming als Männerhobby räumt die Studie auf. Bei den Spielenden ist das Verhältnis mit 52 Prozent Männern zu 48 Prozent Frauen beinahe ausgeglichen. Dies liegt wohl auch daran, dass viele das Smartphone als Spielgerät entdeckt haben und die Anschaffung eines PCs oder einer Konsole nicht mehr nötig ist. 43 Prozent der Spieler, die regelmäßig spielen, tun dies auf ihrem Mobiltelefon.

Auf Platz zwei folgen stationäre Videospielkonsolen, die in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Aufholjagd hingelegt haben: von 20 Prozent im Jahr 2017 auf 28 Prozent im Jahr 2021. Auf Platz drei der meistgenutzten Spiele-Devices landet der PC mit 26 Prozent. "Ein Blick in die Detailzahlen zeigt, dass das Smartphone in allen Altersklassen bis 40 Jahre teils deutlich an Popularität verliert, was aber durch Zugewinne bei den über 40-Jährigen ausgeglichen wird", erläutert Christoph Zeh von der GfK. Die TV-Konsolen dagegen haben in allen Altersklassen an Popularität gewonnen.

Fast jeder Dritte der Befragten spielt fast täglich Videospiele. Das Smartphone führt die Liste der Spiele-Devices an.
Foto: ÖVUS

Spieldauer wächst dank Pandemie

Die durchschnittliche Spieldauer pro Woche hat sich erneut erhöht, von 11,5 Stunden im Jahr 2019 auf 12,9 Stunden im Jahr 2021. Der Anstieg folgt einem langjährigen Trend, könnte durch die Pandemie jedoch noch verstärkt worden sein. So sagen 45 Prozent der Befragten, sie hätten während Corona mehr Zeit für Videospiele gehabt.

42 Prozent bestätigen, dass ihnen Videospiele Ablenkung von der Alltagsroutine der Pandemie verschafft hätten. Für 35 Prozent haben Videospiele während der Pandemie die psychische Situation verbessert. Und 25 Prozent berichten, dass sie beim Onlinegaming Freunde treffen konnten, die sie pandemiebedingt physisch nicht haben treffen können. "Diese Ergebnisse unterstreichen, dass Videospiele nicht bloß Unterhaltung sind, sondern einen konkreten und positiven Impact auf die Menschen haben. Was gibt es Schöneres für Hersteller von Videospielen, als zu hören, dass ihre Games den Menschen positiv durch den pandemiebedingten Quarantäne-Alltag geholfen haben", sagt Laber.

Die Studie

Die Studie "Gaming in Austria 2021" wurde von der GfK im Auftrag des Österreichischen Verbands für Unterhaltungssoftware ÖVUS erstellt. Basis sind 3.008 Online-Befragungen im Zeitraum Juni bis Juli 2021. (red, 14.12.2021)