In Pässen in Großbritannien noch nicht erlaubt, in Österreich gab es den ersten Passen mit dem Eintrag bei Geschlecht X schon 2019.

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London – Das oberste britische Gericht hat einen Antrag auf geschlechtsneutrale Reisepässe abgelehnt. Der Supreme Court in London urteilte am Mittwoch, es handle sich um eine notwendige biografische Angabe, die zur Identifizierung etwa bei Geburts-, Adoptions- oder Anerkennungsurkunden nötig sei. "Maßgeblich ist daher das rechtlich anerkannte und in diesen Dokumenten eingetragene Geschlecht."

Die Forderung werde zudem abgelehnt, um einen einheitlichen Ansatz von Regierungsstellen sicherzustellen. "Im Vereinigten Königreich gibt es keine Gesetzgebung, die eine nicht geschlechtsspezifische Kategorie von Personen anerkennt", betonte das Gericht.

Vorschrift

Christie Elan-Cane hatte gefordert, dass Pässe für Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen, an der Stelle ein "X" enthalten dürften. Die Vorschrift, sich als männlich oder weiblich auszuweisen, verstoße gegen die Menschenrechte. "

Die britische Regierung und das Justizsystem stehen auf der falschen Seite der Geschichte", twitterte Elan-Cane. Der Fall werde nun vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gehen. (APA, 15.12.2021)