Die Empörung wird kommen wie das Amen im Gebet. Die Med-Uni Wien hat den Mediziner Andreas Sönnichsen gekündigt und per sofort freigestellt. Sönnichsen, der sich schon seit Beginn der Pandemie als Corona-Verharmloser, Impf-Gegner und Verbreiter von Falschinformationen hervortat, hat mit 199 gleichgesinnten Ärzten, einen offenen Brief initiiert, in dem sie ankündigen, ihren Patienten de facto vom Impfen abzuraten.
Die Ärztekammer prüft nun Disziplinarverfahren, und der Chef der Österreichischen Gesundheitskasse, vormals Krankenkassa, stellt den Entzug des Kassenvertrags für solche Ärzte in den Raum.
Wie gesagt, das wird einen Aufschrei der "Querdenker" geben. Sämtliche Verschwörungstheoretiker des Landes werden das als Beweis für die Diktatur des Establishments sehen, und weniger radikale Impfzweifler werden fragen: Wieso lässt man diese "Meinungen" von Leuten, die immerhin Ärzte sind, nicht zu?
Weil sie gefährlicher Blödsinn sind. Was Sönnichsen zum Beispiel in einer Pressekonferenz da behauptete – "In den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen liegen überwiegend Geimpfte" – ist nachweislich falsch und "evidenzbasiert" widerlegbar. Siehe dazu der Standard: "Die Evidenzen der impfskeptischen Ärztinnen und Ärzte".
Sönnichsen und Co sind keine Märtyrer, sondern Leute, die es besser wissen müssten, sich aber unfassbar verrannt haben. (Hans Rauscher, 16.12.2021)