Anette Mann arbeitet seit 18 Jahren in der Lufthansa-Gruppe.

Foto: Austrian Airlines

Wien – Mitten in der Krise bekommt die AUA eine neue Führung. Chefpilot Alexis von Hoensbroech (51) geht nach dreieinhalb Jahren an der Spitze der AUA von Bord. Und das sofort. Seine Nachfolgerin wird Annette Mann.

Er verlasse die AUA auf eigenen Wunsch, lässt der gebürtige Rheinländer, der im August 2018 als CEO in das Cockpit gestiegen ist und dessen Vertrag noch bis 2026 gelaufen wäre, in einer Erklärung wissen. Im Laufe des ersten Quartals 2022 werde er die Leitung einer nordamerikanischen Fluglinie übernehmen.

Die 43-jährige Mann kommt wie von Hoensbroech von der Mutter Lufthansa, wo sie die konzernweiten Nachhaltigkeitsagenden verantwortet. In der Lufthansa-Gruppe habe sie 18 Jahre Managementerfahrung gesammelt, heißt es.

Interimsführung

Nach Wien soll die studierte Betriebswirtin erst im März 2022 kommen. Der Aufsichtsrat muss dem Vorschlag der Muttergesellschaft erst zustimmen. Aufsichtsratsvorsitzende Christina Foerster streut schon einmal Vorschusslorbeeren: "Der Lufthansa-Group-Vorstand hat mit Annette Mann eine erfahrene Top-Managerin für die Position der CEO von Austrian Airlines nominiert. Annette Mann bringt durch ihre langjährige Erfahrung und die erfolgreiche Leitung vieler konzernweiter Projekte ein breites Wissen sowie ein starkes Netzwerk mit. Besonders in ihrer aktuellen Rolle als Head of Corporate Responsibility verantwortet Annette Mann eines der wichtigsten Zukunftsthemen unseres Konzerns und beweist tagtäglich, dass sie die Herausforderungen unserer Zeit meistern kann."

Bis dahin werden die Geschicke der Gesellschaft in den Händen der Vorstandsmitglieder Michael Trestl und Francesco Sciortino liegen. Ob sie wie zuletzt Alexis von Hoensbroech auch das Vorstandsressort "Finanzwesen" mitübernehmen wird, ist noch nicht bekannt. Mann wird nun die schwierige Aufgabe zufallen, die Airline durch die Krise zu führen – wohl mit ähnlichen Instrumenten wie ihr Vorgänger, der den traditionell schwachen Winter mit "eisernem Sparkurs, Kurzarbeit und anziehenden Buchungen" durchtauchen wollte.

Im Sommerquartal ging sich für die AUA ein kleiner Gewinn von zwei Millionen Euro aus. Wann die Airline zurück in die Gewinnzone fliegen kann, wird wohl auch von der Virusvariante Omikron abhängen. Sie beschert jedenfalls den Pilotinnen und Piloten und dem Kabinenpersonal auf der Langstrecke ab Jänner eine Impfpflicht. (rebu, 17.12.2021)