Einer der Täter wird nach wie vor von dem FBI gesucht.

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Den rund über 400 Opfern, die mit falschen Versprechungen von Betreibern der "Girls do Porn"-Website zum Dreh pornografischer Inhalte genötigt wurden, steht nach dem Urteil eines US-Gerichts nun ein Schadenersatzanspruch in Höhe von 18 Millionen Dollar zu. Das berichtet das IT-Medium Heide.de mit Verweis auf die entsprechenden Mitteilung des US-Justizministeriums. Außerdem erhalten die Opfer das Urheberrecht an den besagten Filmen.

Falsche Versprechungen

Die Täter hatten die Opfer mit manipulativen Versprechungen dazu bewegt, als Darstellerinnen bei pornografischen Produktionen mitzuwirken. Jedoch wurden zugesagte Zahlungen kurzfristig gekürzt, Videos entgegen anders lautender Abmachungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und darüber hinaus persönliche Daten der Opfer veröffentlicht. Während der Drehs wurde extremer psychischer Druck auf die Opfer ausgeübt, wie diese im Rahmen der Gerichtsverhandlungen schilderten.

Neben dem Prozess gegen die Betreiber der Plattformen "Girls do Porn" und "Girls do Toys" wurde auch gegen Mindgeek, den Konzern hinter der Pornografieplattform Pornhub, geklagt, da dort Teile der Videos ebenfalls veröffentlicht wurden. Hier hatte man im Oktober einen Vergleich geschlossen. Auf Pornhub wurden die Videos etliche Millionen Mal angesehen, wie es in der Mitteilung des US-Justizministeriums heißt.

20 Jahre Haft

Ruben Andre Garcia, einer der Haupttäter, wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt und muss außerdem den besagten Schadenersatz in Höhe von 18 Millionen Dollar leisten. Ein weiterer Mittäter, Michael James Pratt, wird laut Heise.de aktuell vom FBI gegen eine Belohnung von 50.000 Dollar gesucht.

Die Übertragung des Urheberrechts ist für die Opfer ebenfalls eine wichtige Entscheidung – denn so erlangen sie auch formal das Recht, Löschungen der Videos zu beantragen, wenn weitere Websites diese veröffentlichen sollten. (red, 19.12.2921)