Paris – Knapp einen Monat nach einem Bootsunglück mit 27 Todesopfern im Ärmelkanal hat eine Hilfsorganisation Klage wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung eingereicht. Die Klage der Organisation Utopia56, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, richtet sich sowohl gegen den Präfekten als auch die Leiter des französischen und des britischen Rettungsdienstes.
Vergebliche Rettungsrufe
Zwei Überlebende hatten berichtet, dass die Rettungsdienste beider Länder einander die Zuständigkeit zugeschoben hätten, ohne einzugreifen. Angehörige der 27 Toten hatten nach Angaben von Utopia56 erklärt, dass die Migranten auf dem Boot vergeblich die Rettungsdienste angerufen hatten. Sie waren in der Nähe von Grand-Synthe an der Küste des Ärmelkanals aufgebrochen, um Großbritannien zu erreichen. Die meisten von ihnen waren irakische Kurden, unter ihnen waren auch ein 16-jähriger Bub und ein siebenjähriges Mädchen. (APA, 20.12.2021)