Einreise nach Österreich: Ins Land darf nur, wer dreifach geimpft ist, für doppelt Geimpfte sowie für Genesene gilt zusätzlich eine Pflicht zum PCR-Test.

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Im Gegensatz zu den Straßenübergängen, wo die wegen der Omikron-Mutation seit Montag geltenden verschärften Einreisebestimmungen schon aus logistischen Gründen nur stichprobenartig sein können, sollen die Kontrollen an den Flughäfen nahezu "lückenlos" erfolgen. Dieses "lückenlos" betonen die Sprecher der Flughäfen Innsbruck, Salzburg und Wien-Schwechat wortgleich.

Nach der Verordnung des Gesundheitsministeriums, die seit Mitternacht gilt, dürfen nur Reisende, die über einen gültigen 2G-Nachweis verfügen, einreisen. Wer geimpft oder genesen ist, muss zusätzlich einen aktuellen PCR-Test oder Drittstich nachweisen, um einer Quarantäne zu entgehen. Ausgenommen sind Kinder, Schwangere und Pendler. Geimpfte oder genesene Personen ohne PCR-Test oder Booster-Impfung unterliegen der Registrierungspflicht und müssen bis zur Vorlage eines negativen PCR-Test-Ergebnisses eine Heimquarantäne einhalten.

Militär kontrolliert

Konkret dreht es sich vor allem um Fluggäste, die aus Großbritannien oder Irland einreisen. Diese müssten schon vor der Passkontrolle eine FFP2-Maske aufsetzen, schildert der Sprecher des Salzburger Flughafens, Alexander Klaus, das Prozedere. "Wer keine hat, bekommt eine von uns", sagt Klaus. Nach der Passkontrolle würden die Passagiere in "Vereinzelungsanlagen" gebracht.

An dieser Grenze zwischen Luft und Land würde dann das Militär im Assistenzeinsatz die Einreisebestimmungen kontrollieren. In Salzburg sei man aktuell noch in Verhandlungen mit dem Land, um für alle Fälle auch direkt am Flughafen einen PCR-Test anbieten zu können.

Ähnlich auch die Schilderungen des "lückenlosen" Kontrollablaufs für Reisende aus dem Vereinigten Königreich und anderen Hochinzidenzgebieten auch in Schwechat oder Innsbruck. Wobei das Land Tirol in Zusammenarbeit mit dem Flughafen Innsbruck und dem Roten Kreuz bereits vergangenes Wochenende eine Teststation am Flughafen eingerichtet hatte. Auch das Vorliegen der Pre-Travel-Clearance wird lückenlos kontrolliert", betont Elmar Rizzoli, Leiter des Corona-Einsatzstabes in Tirol.

Flieger nur "halbvoll"

Bedenken, dass die Kontrollen das Passagieraufkommen nicht bewältigen könnten, hat keiner der Flughafensprecher. In Innsbruck seien beispielsweise am Montag 16 Maschinen gelandet, und diese seien teilweise "nur halbvoll" gewesen, sagt der stellvertretende Flughafenchef Patrick Dierich.

In Salzburg rechnet man für diese Woche nur mit 20 Maschinen. Die in diversen sozialen Medien kolportierten 70 Flugzeuge, die vergangenes Wochenende in Salzburg gelandet sein sollen, entsprechen laut Alexander Klaus auch nicht den Tatsachen: Insgesamt seien Salzburg 18 Maschinen aus Großbritannien und zwei aus Irland angeflogen.

Kritik der Hoteliervereinigung

Scharfe Kritik an den neuen Einreisebestimmungen kommt von der Hoteliervereinigung. Sie spricht von "Kommunikationschaos im Gesundheitsministerium" und fordert "ein Mindestmaß an Planbarkeit", um Gästeanfragen beantworten zu können.

Die Betriebe würden von Gästen mit Fragen überhäuft, auf die man keine Antwort wisse, heißt es. Ein Beispiel: "Wer eine Booster-Impfung hat, braucht bei der Einreise keinen PCR-Test. Gilt das auch für doppelt Geimpfte, die danach genesen sind?" (Thomas Neuhold, 21.12.2021)