5G-Frequenzen sollen den Flugverkehr stören, warnen Airbus und Boeing. Die Mobilfunker dementieren.

APA/Austrian Airlines

Der Mobilfunkstandard 5G sorgt auch in den USA weiterhin für Diskussionen. Konkret meldeten sich nun die beiden größten Flugzeughersteller Boeing und Airbus zu Wort, die eine Sicherheitsgefährdung durch die Nutzung eines neuen Frequenzspektrums für 5G befürchten. Sie forderten am Montag die US-Regierung auf, die geplante 5G-Einführung im C-Band-Spektrum von AT&T und Verizon am 5. Jänner zu verschieben.

Beim C-Band handelt es sich um das Frequenzspektrum zwischen 4 und 8 Gigahertz, das auch maßgeblich in der Satellitenkommunikation verwendet wird. Es überschneidet sich aber auch mit Radartechnologien, die im sogenannten S-Band auf 2 bis 4 Gigahertz operieren, zumal die nun strittige Frequenzvergabe zwischen 3,7 und 3,98 GHz angesiedelt ist.

Störung des Flugbetriebs befürchtet

"5G-Interferenzen könnten die Sicherheit des Flugbetriebs beeinträchtigen und enorme negative Auswirkungen auf die Luftfahrtindustrie haben", heißt es in einem gemeinsamen Brief der Konzernchefs an US-Verkehrsminister Pete Buttigieg, den die Nachrichtenagentur Reuters am Montag einsehen konnte. Wäre die Technologie 2019 implementiert gewesen, wäre es zu 345.000 verspäteten Passagierflügen und zu Verzögerungen bei 5.400 Frachtflügen gekommen, behaupten die Flugkonzerne mit Verweis auf eine Studie.

Zuvor hatten bereits Fluggesellschaften und die US-Flugbehörde FAA Bedenken über mögliche Interferenzen von 5G mit empfindlicher Flugzeugelektronik wie Funkhöhenmessern geäußert. Der Mobilfunkverband CTIA erklärte, 5G sei sicher, und warf der Luftfahrtindustrie vor, Angst zu schüren und Fakten zu verdrehen. Die US-Pilotenvereinigung sagte am Montag, dass die Diskussion in einer Sackgasse stecke. "Das ist ein großes Problem für Passagiere, Spediteure und die amerikanische Wirtschaft." (Reuters, red, 21.12.2021)