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Tausende Demonstranten marschierten in Bukarest zum Regierungssitz – ein paar davon wollten auch hinein.

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Die Demonstrierenden kletterten über die Begrenzungsmauer.

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Aus Protest gegen geplante Corona-Maßnahmen haben etwa 300 Rechtsradikale in Bukarest das Wachpersonal des rumänischen Parlaments überrannt und sind bis in den Hof des Gebäudes vorgedrungen. Laut einem Bericht des Innenministeriums seien dabei auch Fahrzeuge beschädigt worden, darunter ein Auto der US-Botschaft, wie später der US-Geschäftsträger bestätigte. Unterdessen marschierten tausende Demonstranten auf den Regierungssitz zu.

Das Innenministerium teilte weiter mit, ein Teil der Demonstranten habe gegen ein Hoftor gedrückt, sodass dessen Schloss aufgebrochen sei. Ein weiterer Teil sei von sympathisierenden Angestellten des Parlaments mit Fahrzeugen in den Hof gebracht worden. Insgesamt seien 2.000 Demonstranten auf der Straße vor dem Hofeingang gewesen.

Gegen 3G

Die Polizei schritt zunächst nicht ein. Ministerpräsident Nicolae Ciucă rief seinen Innenminister Lucian Bode auf, dafür zu sorgen, die staatlichen Institutionen zu schützen. Bode kündigte eine Untersuchung des Vorgehens der Polizei an. Vorher hatte ein Polizeisprecher erklärt, man sei durch die gewaltsamen Ausschreitungen "vor vollendete Tatsachen gestellt worden".

Zu dem Protest hatte die extrem rechte Oppositionspartei AUR aufgerufen, die gegen Vorsichtsmaßnahmen und gegen das Impfen wirbt. Anlass waren Beratungen im Parlament über die geplante Einführung von 3G-Regeln für den Zutritt zu bestimmten Orten.

Nach einem dramatischen Anstieg im Oktober sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz in Rumänien nun seit mehreren Wochen kontinuierlich. Am Dienstag lag sie bei 26,1 pro 100.000 Einwohner, in Österreich laut AGES-Dashboard bei 204,5. (APA, 21.12.2021)