Fast die Hälfte der Afghanen ist von Hunger bedroht.

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Kabul/Washington – Die USA haben am Mittwoch Ausnahmen für ihre Sanktionen gegen die Taliban in Afghanistan erlassen. Damit können US-Behörden, internationale Organisationen wie die UN und Nichtregierungsorganisationen bestimmte offizielle Geschäfte mit den radikalen Islamisten tätigen.

"Was wir versuchen können, woran wir arbeiten, ist, die humanitäre Krise abzumildern, indem wir dem afghanischen Volk Ressourcen zukommen lassen", sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter zu dem Schritt. Genau dies werde den entsprechenden Organisationen durch die neuen Regeln ermöglicht.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Dienstag gemeldet, dass die Uno für den Schutz von Mitarbeitern in Afghanistan rund sechs Millionen Dollar für die Taliban bereitstellen will. Dabei war unklar geblieben, ob dies die Sanktionen verletzen würde. Die Staatengemeinschaft steht vor der Aufgabe, Hilfe zu leisten, ohne die Islamisten zu legitimieren.

Die Machtübernahme der Taliban im August hat die Wirtschaftskrise verschärft. Der Uno zufolge sind fast 23 Millionen Afghanen – mehr als die Hälfte der Bevölkerung – vor dem Winter von Hunger bedroht. (APA, 23.12.2021)