In der Partei von Niederösterreichs Landeschefin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) haben sich zwei Computer in eigenartiger Weise verselbständigt.

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Die Tage vor Weihnachten hat man sich in der niederösterreichischen Volkspartei doch etwas ruhiger vorgestellt. Seit kurzem kämpft man in der türkisen Landesorganisation mit technischen Problemen. Konkret erkannte man erst kürzlich, dass zwei Computer der Partei von sich aus "obskure" Spam-Mails verschicken. Das bestätigt ein Sprecher der ÖVP Niederösterreich dem STANDARD auf Nachfrage.

Betroffen sei ein Gerät eines Regionalbüros und das einer Teilorganisation. Die türkisen Mailserver seien technisch untersucht und vorerst abgedreht worden. Die ÖVP informierte am Donnerstag auch die Polizei darüber. Man vermutet, dass das Problem letztlich zu einem für das Landesamt für Verfassungsschutz in Niederösterreich werden könnte.

Schwachstelle in Microsoft-Server

Denn laut einem Parteisprecher geht man intern davon aus, dass die Spam-Mails mit einer riesigen Hack-Aktion aus dem Frühjahr zusammenhängen könnten. Im März wurde bekannt, dass durch eine Sicherheitslücke in Microsofts Software Exchange Server zehntausende E-Mail-Server gehackt wurden. Betroffen waren auch zig Betriebe hierzulande – und die ÖVP Niederösterreich. Microsoft reagierte mit einem Sicherheitsupdate. Wie groß das Problem für die Partei abseits der Spam-Mails ist, lässt sich aktuell noch nicht sagen.

Eine Mail habe ein "befallener" Computer auch an Journalisten verschickt. Als die ÖVP davon erfuhr, informierte sie die Adressatinnen und Adressaten über die mögliche Gefahr, sollte die Nachricht geöffnet werden. Erst am Mittwoch wurde intern bekannt, dass auch ein zweites Gerät betroffen ist. (Jan Michael Marchart, Fabian Schmid, 23.12.2021)