Österreich erwirbt 18 Stück des Leonardo AW169M aus Italien.

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Wien – Das Verteidigungsministerium hat am Montag den Vertrag zum Kauf von 18 italienischen Mehrzweckhubschraubern des Typs Leonardo AW169M unterzeichnet. Dabei ist das Volumen des Geschäftes von 300 auf 350 Millionen Euro netto gestiegen. Grund dafür sind Zusatzinvestitionen wie etwa Ersatzteile oder eine Selbstschutzausrüstung. Zu den 350 Millionen kommen noch Steuern und Investitionen in die Hangarerrichtung und -sanierung, ein Simulatorgebäude sowie weitere bauliche Maßnahmen hinzu. Wie groß das Volumen der gesamten Investition inklusive der Infrastruktur ist, konnte man im Ministerium noch nicht sagen.

Die neuen Hubschrauber sind als Ersatz für die leichten Verbindungs- und Transporthubschrauber Alouette III vorgesehen, die 2023 aussortiert werden. Die Hubschrauber werden nach einer Einschulungsphase ab 2023 einsatzfähig sein und können unter anderem für Personen- und Materialtransport sowie Löscharbeiten eingesetzt werden. Der Leonardo kann beispielsweise dreimal so viel Wasser transportieren wie der Alouette. Die zeitgemäße Avionik ermöglicht auch bei Nacht beziehungsweise schlechten Wetterbedingungen die Erfüllung aller Einsatzaufgaben.

Tanner verweist auf Rax-Waldbrand

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) erinnerte an den Brandlöscheinsatz in Hirschwang an der Rax: "Dieser Katastropheneinsatz hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Einsatz unserer Hubschrauber und Piloten ist. Die Beschaffung der Hubschrauber ist eine der größten seit dem Eurofighter und für die Einsatzbereitschaft und Sicherheit der Bevölkerung eine sehr wichtige."

Neben der Lieferung von 18 leichten Mehrzweckhubschraubern umfasst der Government-to-Government-Vertrag auch die Lieferung von Missionseinrüstungspaketen, ein umfassendes Logistikpaket, Simulationssysteme wie zum Beispiel Waffensysteme, elektronische Selbstschutzausrüstung, Vorkehrungen für den Einsatz von Spezialeinsatzkräften, eine Luftaufklärungsfähigkeit, die Ausrüstung für den Einsatz als Rettungshubschrauber sowie die Ausbildung von Piloten und Technikern.

Zwölf Leonardo AW169M werden in Aigen im Ennstal stationiert, an der Flieger- und Fliegerabwehrschule in Langenlebarn die anderen sechs.

Kooperation mit Italien

Bereits in der Einführungsphase des Systems, aber insbesondere in der Ausbildung und im Betrieb sind bereits beginnend mit Frühjahr 2022 umfassende Kooperationen mit den italienischen Streitkräften vorgesehen. Die Lieferung der Hubschrauber wird im vierten Quartal 2022 beginnen, wobei kommendes Jahr nur einer geliefert wird. (APA, 23.12.2021)