Sebastian Kurz zieht es in die Ferne.

Foto: Heribert Corn

Beneidenswert. Zehn Jahre lang hat Sebastian Kurz sein Bestes für Österreich gegeben. Viel war es nicht. Dennoch steht ihm nun die Welt offen, vor allem dort, wo man ihn nur peripher kennt. Dem nächsten Sturmlauf ins Glück steht also nichts im Wege!

Angeblich geht Kurz nach Kalifornien, zu einem dieser dicken, fetten Digitalriesen, die tagtäglich ihre menschenfreundlichen Qualitäten unter Beweis stellen. Die einen verhökern Nutzerdaten an die Geheimdienste, die anderen kreieren die optimale Infrastruktur fürs Hussen und Hetzen. Ist ja kinderleicht, einfach die Algorithmen auf messerscharf stellen. Wer sich auskennt, wie man Austro-Bundesländer gegeneinander aufbringt, der schafft es auch, dass sich Wyoming und West Virginia in die Haare geraten. Hundert Prozent Klickgranatengarantie!

Politische Abrissbirne

Wenn’s im Management nicht klappt, bleibt Kurz immer noch die Politik. Seine Kompetenz als politische Abrissbirne ist ohnegleichen. Den Ami-Demokraten geht es schlecht? Bester Ausweg aus der Misere: Sie bezahlen Kurz dafür, dass er bei den Republikanern anheuert.

Kurz zerlegt denen die Partei binnen ein paar Monaten zu irreparablem Kleinholz, vor allem, wenn er Thomas Schmid, seine Geheimwaffe, im Schlepptau mitbringt. Gemeinsam sind die beiden eines der besten Demolierduos der Welt, absolut unschlagbar. The world in Austria is too small for them? Nichts wie ab nach Kalifornien! (Christoph Winder, 26.12.2021)