Die Games-Plattform Steam und damit über 100.000 Computerspiele sind in China offline.

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Die globale Version der Spiele-Plattform Steam ist in China nicht mehr erreichbar, berichten Gamer aus dem Land. Lediglich die auf China zugeschnittene Ländervariante, auf der statt den über 110.000 Games nur knapp über 100 verfügbar sind, war am Sonntag noch erreichbar. Das legt die Vermutung nahe, dass Steam nun ebenfalls auf der Blacklist der chinesischen Staatsspitze bzw. hinter der Großen Firewall gelandet ist, die der chinesischen Bevölkerung viele Inhalte vorenthält.

Restriktiver Kurs gegen Gaming

Viele Gamer, aber auch ausländische Beobachter sowie Spieleentwickler zeigten sich von dem drastischen Schritt überrascht. Zwar zeigte sich China in den vergangenen Monaten zunehmend restriktiv, was Gaming betrifft. So sind etwa die Fortnite-Server seit 15. November nicht mehr erreichbar. Kinder dürfen offiziell nur mehr drei Stunden pro Woche spielen und neue Games werden nur freigegeben, wenn sie nicht anti-chinesische Inhalte zeigen – darunter etwa "verweichlichte Männer".

Dennoch war mit einem Totalverbot der Plattform quasi über Nacht nicht wirklich gerechnet worden. Für zusätzliche Verwirrung sorgte zudem einige Berichte, die eine große DNS-Attacke vermuteten. Auch am Sonntagabend blieb unklar, ob ein derartiger Internet-Angriff dafür verantwortlich war, dass Steam offline gegangen ist, oder tatsächlich die Staatsführung das Verbot durchgezogen hat. (red, 26.12.2021)